Wilhelm Busch, der niemals verheiratet war und Zeit seines Lebens vielleicht ein oder zwei erntshaftere Beziehungen zu Frauen hatte - ein ewiger Junggeselle also -, äußert sich in seinen Gedichten des Bandes "Kritik des Herzens" viel über die Ehe und Sexualität. Folgendes Gedicht gibt eine Kostprobe.
Mia Brettschneider
Die Liebe war nicht geringe.
Sie wurden ordentlich blaß;
Sie sagten sich tausend Dinge
Und wußten noch immer was.
Sie mußten sich lange quälen,
Doch schließlich kam's dazu,
Daß sie sich konnten vermählen.
Jetzt haben die Seelen Ruh.
Bei eines Strumpfes Bereitung
Sitzt sie im Morgenhabit;
Er liest in der Kölnischen Zeitung
Und teilt ihr das Nötige mit.
*****
Zeichnung/en von Wilhlem Busch, coloriert u.teilw. bearb. von Rita Dadder