Eng verknüpft mit der Frühlingszeit sind bekanntlich, wohl schon seit Gedenken der Menschheit, das Thema Liebe, Verliebtsein und Gefühle. Auch der bekannte deutsche Dichter Heinrich Heine kam wohl scheinbar nicht umhin, diese beiden unzertrennlichen Dinge in seinem Gedicht zu verbinden. Denn das vorliegende Gedicht ist nicht etwa, wie der Name gedeutet werden könnte, eine Lobeshymne an den Monat Mai, sondern handelt viel mehr um eine abgegebene Liebeserklärung an eine uns unbekannte Dame. Natürlich werden die Gefühle und auch das „Sehnen und Verlangen“ nach der Herzensdame durch die dem Mai zuzuordnenden romantisch erscheinenden Vorzüge, wie die springenden „Knospen“ oder der überall weithin zu vernehmende liebliche Vogelgesang verstärkt. Da kann im Herzen des Dichters natürlich noch viel besser „die Liebe (aufgehen)“.
Carolin Eberhardt
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.