Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

In einem kühlen Grunde

In einem kühlen Grunde

Joseph von Eichendorff

Die Gedichte keines romantischen Dichters wurden so oft vertont wie die von Joseph von Eichendorff (1788 – 1857). Seine wunderbaren Reime und gefühlvollen Stimmungen boten sich dazu hervorragend an. So auch der folgende Text. Er schildert die Trauer eines Mannes, den die Frau, die er liebte, verlassen hat. Der Verlust trifft ihn so sehr, dass er seiner gewohnten Welt entfliehen möchte, sich sogar vorstellt, sich irgendwo an einer blutigen Schlacht zu beteiligen und sogar den Tod herbeiwünscht. Wer erlebt hat, dass eine tiefe Liebe in die Brüche geht, wird es dem Dichter nachempfinden. „Mein Ringlein sprang entzwei“ wurde zu einem „geflügelten Wort“.

Florian Russi

In einem kühlen Grunde
Da geht ein Mühlenrad
Mein’ Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein’n Ring dabei,
Sie hat die Treu’ gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich möcht’ als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen,
Und geh’n von Haus zu Haus.

Ich möcht’ als Reiter fliegen
Wohl in die blut’ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.

Hör’ ich das Mühlrad gehen:
Ich weiß nicht, was ich will -
Ich möcht’ am liebsten sterben,
Da wär’s auf einmal still!

 

*****

Vorschaubild: photos/gebrochenes-herz-rot-herz-liebe-2208596/ Urheber: Ruth Archer auf Pixabay; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

An Emilie
von Theodor Fontane
MEHR
Du bist wie eine Blume
von Heinrich Heine
MEHR
Mit einem gemalten Band
von Johann Wolfgang von Goethe
MEHR
Trost
von Theodor Storm
MEHR
Liebeslied
von Rainer Maria Rilke
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen