„Kücklein, Kücklein! Leichtsinnig Kind!
Wohin läufst du nun wieder so geschwind?
Durchkriechst gleich alle Winkel und Ecken,
willst immer gern etwas Neues entdecken;
Und siehst du dann deine Mutter nicht,
gleich schreist du so kläglich, du armer Wicht!“
Das Kücklein lief in den Garten hinein;
Bald hört‘ es die Mutter ängstlich schrei’n.
Da suchte sie’s auf mit Müh‘ und Not;
Vor Ängsten und Schrecken war’s halbtot.
Schnell unter die Flügel kroch’s ihr nun,
und denkt: ich will’s nimmermehr wieder tun.
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Textquelle:
Hey, Wilhelm: Fünfzig Fabeln für Kinder, Stuttgart: Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1909, S. 7.
Bildquelle:
Huhn mit Kücken, 2012, Urheber: Clker-Free-Vector-Images via Pixabay CCO; Blaues Aquarell, 2019, Urheber: stux via Pixabay CCO; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.