Ein Hoch auf den Frühling! Denn er ist mit Abstand der begabteste Künstler der ganzen Welt. So stellt es der deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben in seinem Gedicht dar. Die prächtige, kräftige und strahlende Farbenpracht des Lenzes lässt den Betrachter zuweilen tatsächlich denken, dass die bunten Blüten und kräftig grünen Blätter gemalt sein müssen. Eines steht fest: Das Auge hat in der Frühlingszeit auf jeden Fall ein Buffet des Seherlebnisses vor der Linse, welches ihm unmissverständlich vermittelt, wie schön die Welt doch sein kann.
Carolin Eberhardt
Der Frühling ist ein Maler,
er malet alles an,
die Berge mit den Wäldern,
die Täler mit den Feldern:
Was der doch malen kann!
Auch meine lieben Blumen
schmückt er mit Farbenpracht:
Wie sie so herrlich strahlen!
So schön kann keiner malen,
so schön, wie er es macht.
O könnt ich doch so malen,
ich malt ihm einen Strauß
und spräch in frohem Mute
für alles Lieb und Gute
so meinen Dank ihm aus!
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Vorschaubild: Die Blüte eines Baumes im Süden Weimars von Carolin Eberhardt.