Deutschland-Lese

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Die Erzählungen sind das Kaleidoskop eines Lebens: von der erinnerten Kindheit, die immer märchenhafte Züge trägt, über die verspielten Dinge der Jugend bis hin zu den harten Auseinandersetzungen im Erwachsenen-Dasein. Das Verschwinden von Glauben und Vertrauen, das Verzweifeln an der Welt, diese metaphorische Obdachlosigkeit (Safranski), sind Teil davon.

Der Pudel

Der Pudel

Wilhelm Hey


Wer hat hier die Milch genascht?

Hätt‘ ich doch den Dieb erhascht!

Pudel, wärst denn du es gar?

Pudel, komm doch! Ei fürwahr,

Einen weißen Bart hast du;

Sag mir doch: wie geht das zu?“


Die Hausfrau sah an mit Lachen:

„Ei, Pudel, was machst du mir für Sachen?

Willst wohl gar noch ein Naschkätzchen werden?“

Da hing er den Schwanz bis auf die Erden

Und heulte und schämte sich so sehr.

Der naschet wohl so bald nicht mehr.


*****

Textquelle:

Hey, Wilhelm: Fünfzig Fabeln für Kinder, Stuttgart: Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1909, S.14.

Bildquelle:

Die zerbrochene Schale, 1906, Urheber: Anton Schrödl via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

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