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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Nachts

Nachts

Joseph von Eichendorff

Leises Schauern

 

Der Dichter Joseph von Eichendorff (1788-1857) ist der bekannteste Vertreter der Literatur der deutschen Romantik. Seine Gedichte sind geprägt von christlichem Glauben, Naturnähe, Gefühlsintensität und Menschlichkeit. Das Gedicht „Nachts" ist ein Zeugnis dieser Haltung. Hier erlebt sich der wandernde Dichter als Teil eines ihn tief berührenden Naturschauspiels.

Das Gedicht, ergänzt um den ebenfalls von Eichendorff stammenden „Nachtgruß", wurde von Ernst Dadder (1897-1968) unter dem Titel „Nachtgesang" vertont und u. a. von Siegmund Nimsgern (geb. 1940) gesungen.

Florian Russi

 

Ich wandre durch die stille Nacht,
Da schleicht der Mond so heimlich sacht
Oft aus der dunklen Wolkenhülle,
Und hin und her im Tal
Erwacht die Nachtigall,
Dann wieder alles grau und stille.

O wunderbarer Nachtgesang:
Von fern im Land der Ströme Gang,
Leis Schauern in den dunklen Bäumen -
Wirrst die Gedanken mir,
Mein irres Singen hier
Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.

 

*****

Fotos: Rita Dadder

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