Der fröhliche 3-stimmige Kanon über ein welsches Teufli wird gern in den Schulunterricht aufgenommen. Das Volkslied stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde als Volkslied in Volksweise überliefert und unter anderem in dem Liederbuch des Reichsarbeiterdienstes (1934) publiziert. Das Soldatenlied greift den altdeutschen Ausdruck welsches auf, welcher die einstige germanische Bezeichnung für die antiken Römer und die romanisierten Kelten bzw. die damalig Fremden darstellte. Trotz des doch ernsten Themas, denn der Soldat ist erschöpft von seiner langen Reise, ist das Stück in Text ironisch und in Melodie fröhlich gestaltet. Vorstellbar ist, dass der Kanon während des Truppenmarsches von den Soldaten zur Unterhaltung gesungen wurde.
Carolin Eberhardt
Ich armes welsches Teufli
bin müde vom |: Marschieren :|
bin müde vom Marschiern.
Ich hab' verlorn mein Pfeifli
aus meinem |: Mantelsack :|
aus meinem Mantelsack.
Ich glaub', ich hab's gefunden,
was du verloren |: hast :|
was du verloren hast.
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Vorschaubild: Ungarischer Husar im 16. Jahrhundert; Holzschnitt, 1550, Urheber: Jost Amman via Wikimedia Commons Gemeinfrei.
Noten gesetzt von Carolin Eberhardt