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Liebe schwärmt auf allen Wegen

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Johann Wolfgang von Goethe

Der Text, der 1776 von Johann Wolfgang von Goethe erschaffen wurde, stammt aus dem Schauspiel mit Gesang „Claudine von Villa Bella“, für welches der Dichter das gesamte Libretto gestaltete. Es erfuhr im Laufe der Zeit nicht nur eine, sondern gleich verschiedene Vertonungen, darunter die hier vorliegende von Franz Schubert. Aber auch Johann Friedrich Reichardt, Carl Traugott Eisrich und sogar der „Hänsel und Gretel“-Opernkomponist Engelbert Humperdinck setzten das Schauspiel mit passenden Kompositionen in Szene.

Inhaltlich handelt das Stück von Claudine, der einzigen Tochter des Alonzo von Villa Bella. Nachdem sie ihren 18. Geburtstag gemeinsam mit ihrem Vater, ihrer Nichte Lucinde und Don Pedro Castellvecchio gefeiert hat, gesteht ihr Letzterer seine Liebe, teilt ihr aber mit, er müsse sie verlassen, um seinen Bruder Carlos zu finden. Dieser sollte das Erbe ihres Vaters antreten, hatte sich aber als Hauptmann unter dem Decknamen Rugantino einer Räuberbande angeschlossen.

Rugantino entwickelt unterdessen einen Plan, seine geliebte Lucinde, mit der eine heimliche Liebelei unterhält, zu entführen, womit der zweite Anführer Basko nicht einverstanden ist. Die Loyalität der Bande spaltet sich durch die Auseinandersetzung, was Rugantino nicht davon abhält, seinen Plan umzusetzen. Auf der Suche nach seinem Bruder begnetet Don Pedro ihm, ohne das Rugantino ihn erkennt. Rugantino lässt ihn gefangen nehmen und in das Räuberlager bringen, weil er der Meinung ist, dass Don Pedro die gleiche Frau begehrt. Er selbst versucht, seine Geliebte aus dem Schloss zu entführen. Um sich Einlass in das Schloss zu ergaunern, gibt er sich als Gast des Fürsten Rocca Bruna aus, wird aber von einem Diener Don Pedros erkannt und von Aonzos Bediensteten festgehalten. Um sein Ziel zu erreichen nimmt Rugantino Claudine als Geisel, entkommt aber ohne sie zu verletzen. Weder sie noch Lucinde werden durch ihn entführt. In der Zwischenzeit konnte Don Pedro einen der Räuber dazu überreden, Claudine einen Brief zukommen zu lassen.

Als der Räuberhauptmann in das Lager seiner Bande zurückkehrt, erkennt er in seinem Gefangenen seinen Bruder Don Pedro. Die Brüder versöhnen sich und begeben sich auf den Heimweg nach Villa Bella, wo ihnen Claudine und Lucinde entgegenkommen, die zu Pedros Rettung unterwegs sind. Glücklich über das Wiedersehen, begeben sich die beiden Paare zu Alonzo in das Schloss zurück.

In „Claudine von Villa Bella“ wendete sich Goethe bewusst von den bisher üblichen Traditionen der Opéra comique und Opera buffa ab und integrierte Elemente des Sturm und Drangs.

Von der ursprünglichen Vertonung Schuberts ist heute leider nur noch der erste Akt erhalten. Das restliche Werk ging durch einen Brand verloren.

Carolin Eberhardt.

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Sicily_in_the_Year_1825, Urheber: Elizabeth Campbell via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

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