Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Ombra mai fu

Ombra mai fu

Nicolò Minato

Der italienische Titel „Ombra mai fu“ bedeutet wörtlich übersetzt „Nie war ein Schatten“. Es handelt es sich bei dem Stück um eine Arie aus Georg Friedrich Händels Oper Xerxes, welche auch unter dem Namen „Largo“ bekannt ist. Tatsächlich hat das Werk einen solchen Bekanntheitsgrad erlangt, dass es heute als Einzelstück in Konzerten oder bei besinnlichen Anlässen aufgeführt wird. Die Sopran-Arie wurde bei ihrer Uraufführung von dem Kastrat Caffarelli im Londoner Haymarket Theatre gesungen.

Der Text wurde 1654/55 von Nicolò Minato  verfasst. Die Charakterisierung des Xerxes in der Oper weist allerdings nur wenige biografische Parallelen zu dem historischen Perserkönig auf. Wohl aber bezieht sich „Ombra mai fu“ auf eine durch den griechischen Geschichtsschreiber Herodot notierte Begebenheit, bei der Xerxes I. nach seiner Ankunft in Lydien eine große Platane bewunderte, diese wegen ihrer Schönheit mit goldenem Schmuck bedachte und sie sogar von einer Wache dauerhaft beschützen ließ.

Carolin Eberhardt

 

Melodie anhören: 

Ombra mai fu

Di vegetabile,

Cara ed amabile,

Soave più.

Nie war der Schatten

eines Gewächses

teurer, lieblicher

und süßer.

 

Weitere Übersetzung:

 

Warf je ein Blüh'n

Schatten,

so duftigen, süßen und luftigen

hinab ins Grün?

 

*****

Vorschaubild: Xerxes I., 1553, veröffentlicht von: Guillaume Rouille via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Notensatz: Carolin Eberhardt.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Vogelfänger bin ich ja
von Emanuel Schikaneder
MEHR
Es steht ein Soldat am Wolgastrand
von Heinz Reichert, Bela Jenbach
MEHR
Sempre libera
von Francesco Maria Piave
MEHR
O wie ängstlich, o wie feurig
von Wolfgang Amadeus Mozart
MEHR
Liebe schwärmt auf allen Wegen
von Johann Wolfgang von Goethe
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen