Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Berndt Seite

Augentrost

In den vielen Werkstätten des Anthropozän zieht Berndt Seite an den Fäden des Moments und befragt mit ihnen den längst abhanden geratenen Sinn des Lebens.

Neuschnee

Neuschnee

Christian Morgenstern

"Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden." Das Zitat des deutschen Dichters Christian Morgenstern gibt einen kleinen Einblick in seine Lebenseinstellung. Seiner Krankheit zum Trotz oder gerade wegen seiner Krankheit lernte er die schönen Seiten in der Welt zu schätzen und zu lieben, sein Blick schärfte sich unter anderem für die Schönheit der Natur. In seinem Gedicht "Neuschnee", welches er 1906 in seinem Gedichtband "Melancholie" veröffentlichte, zeigt Morgenstern eine nahezu kindliche Sichtweise auf den neu gefallenen Schnee. Hinter dem naiven Drang, seine Fußspuren als erstes im Neuschnee zu verewigen steckt vielleicht auch Morgensterns Wunsch, seine Fußstapfen als Dichter für die Nachwelt hinterlassen zu können.

Carolin Eberhardt

Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen
mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,
einen ersten schmalen Pfad zu schrägen
durch des Schneefelds jungfräuliche Flur -

kindisch ist und köstlich solch Beginnen,
wenn der Wald dir um die Stirne rauscht
oder mit bestrahlten Gletscherzinnen
deine Seele leuchtende Grüße tauscht.

*****

Bildquelle: Neuschnee auf dem Inselsberg in Thüringen, Carolin Eberhardt.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Bratapfel
von Volksgut
MEHR
Es schneit
von Gustav Falke
MEHR
Der Eislauf
von Hoffmann von Fallersleben
MEHR
Das Feld ist weiß, so blank und rein
von Johann Gaudenz von Salis-Seewis
MEHR
Winterabend
von Theodor Fontane
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen