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Hans-Jürgen Malles
Kennst du Friedrich Hölderlin?

Seine Werke gehört neben denen Goethes und Schillers zu den bedeutendsten der deutschen Klassik, auch wenn sein Leben im Wahnsinn endete. Eine Hinführung zum Verständnis von Hölderlins Persönlichkeit und Werk bietet Deutschlehrer Malles hier. Der Leser erhält Einblicke in ein facettenreiches Leben voller Höhen und Tiefen und darf teilhaben an Hölderlins Begeisterung für die Französische Revolution und die griechische Antike. Auch die Liebe zu Susette Gontard soll nicht unerwähnt bleiben.

Das Feld ist weiß, so blank und rein

Das Feld ist weiß, so blank und rein

Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Der Schweizer Naturdichter Johann Gaudenz Salis-Seewis beschreibt in poetischer und romantischer Art die winterlichen Eindrücke, die er in der Natur erlebt. Die Sinneswahrnehmungen legt er dabei sehr ausführlich dar. Im Gegensatz zu vielen Gedichten, die den Winter mit Attributen wie traurig, einsam oder gar grausam verbindet, vermittelt das vorliegende Gedicht eine positive, beschwingte und glückliche Empfindung.

Carolin Eberhardt


1.Das Feld ist weiß, so blank und rein,

Vergoldet von der Sonne Schein,

Die blaue Luft ist stille;

Hell wie Kristall

Blinkt überall

Der Fluren Silberhülle.

2.Der Lichtstrahl spaltet sich im Eis,

Er flimmert blau und rot und weiß,

Und wechselt seine Farbe.

Aus Schnee heraus

Ragt, nackt und kraus,

Des Dorngebüsches Garbe.


3.Von Reifenduft befiedert sind

Die Zweige rings, die sanfte Wind‘

Im Sonnenstrahl bewegen.

Dort stäubt vom Baum

Der Flocken Pflaum

Wie leichter Blütenregen.


4.Tief sinkt der braune Tannenast

Und drohet, mit des Schnees Last

Den Wandrer zu beschütten;

Vom Frost der Nacht

Gehärtet, kracht

Der Weg, von seinen Tritten.

5.Das Bächlein schleicht, von Eis geengt,

Voll lautrer blauer Zacken hängt

Das Dach; es stockt die Quelle;

Im Sturze harrt,

Zu Glas erstarrt,

Des Wasserfalles Welle.

6.Die blaue Meise piepet laut;

Der muntre Sperling pickt vertraut

Die Körner vor der Scheune.

Der Zeisig hüpft

Vergnügt und schlüpft

Durch blätterlose Haine.


7.Wohlan! auf festgediegner Bahn,

Klimm ich den Hügel schnell hinan.

Und blicke froh ins Weite;

Und preise den,

der rings so schön

Die Silberflocken streute.


*****

Bildquellen:

Vorschaubild: Eiskristalle, 2017, Urheber: Pezibear via Pixabay CCO.

Kohlmeise im Winter, 2019, Urheber: Comfreak via Pixabay CCO.

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