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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Heute ist heut

Heute ist heut

Rudolf Baumbach

Das folgende Gedicht von Rudolf Baumbach (1840-1905) ist Ausdruck einer Lebensauffassung, die auch in der christlichen Religion und in der Philosophie vertreten wird. Wichtig ist der Tag, der Moment. Die Vergangenheit ist unwiederbringlich vorbei, die Zukunft ungewiss. Entscheidend ist das Hier und Jetzt. Geschichte wird aus dem Heute heraus gestaltet. Es macht keinen Sinn, wegen der Zukunft auf die Gegenwart zu verzichten. „Komme was (da) kommen mag" ist ein vielzitierter Spruch.

Florian Russi

Heute ist heut

       

Was die Welt morgen bringt,
ob sie mir Sorgen bringt,
Leid oder Freud?
Komme, was kommen mag,
Sonnenschein, Wetterschlag,
morgen ist auch ein Tag,
heute ist heut!
Morgen ist auch ein Tag,
heute ist heut!

Wenn's dem Geschick gefällt,
sind wir in alle Welt
morgen zerstreut!
Drum laßt uns lustig sein!
Wirt, roll' das Fasz herein!
Mädel, schenk ein, schenk ein!
Heute ist heut!
Mädel, schenk ein, schenk ein!
Heute ist heut!

     

Ob ihren Rosenmund
morgen schön Hildegund
anderen beut -
darnach ich nimmer frag,
das schafft mir keinen Plag,
wenn sie mich heut nur mag -
heute ist heut!
wenn sie mich heut nur mag -
heute ist heut!

Klingklang, stoßt an und singt!
morgen vielleicht erklingt
Sterbegeläut!
Wer weisz, ob nicht die Welt
morgen in Schutt zerfält!
Wenn sie nur heut noch hält!
Heute ist heut!
Wenn sie nur heut noch hält!
Heute ist heut!

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