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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Lob der Faulheit

Lob der Faulheit

Gotthold Ephraim Lessing

Lessing in Leipzig

Gotthold Ephraim Lessing verfasste das „Lob der Faulheit" während seiner Studienzeit in Leipzig. Dieses „war zu jener Zeit die Stadt Deutschlands; es war nicht nur die bedeutendste Handelsmetropole Deutschlands [...], es war auch die Stadt der Bücher, der Zeitschriften und des Theaters" (Jürgen Krätzer: Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?, Weimar: Bertuch Verlag 2015, S. 16).

Schrieb der junge Theologiestudent anfangs noch an seine Mutter: „Ich lebte die ersten Monate so eingezogen, als ich in Meißen nicht gelebt hatte. Stets bei den Büchern, nur mit mir selbst beschäftigt", so zeugt doch das Gedicht von einem baldigen Wandel in Lessings Leben.

Er entdeckte die Welt des Theaters und immer weniger die der Vorlesungen für sich. Unter der Führung seines Freundes Christlob Mylius, einem erfahrenen Zeitschriften- und Theaterautor, debütierte er als Dichter.  Für Lessing begann „nun eher eine Zeit des Studentseins als des Studierens" (Krätzer, S. 18). Im „Lob der Faulheit" hat der Autor seinem damaligen Lebensgefühl ein Denkmal gesetzt.

Friederike Günther

 

Lob der Faulheit
Faulheit, jetzt will ich dir
Auch ein kleines Loblied bringen. -
O - - wie - - sau - - er - - wird es mir, - -
Dich - - nach Würden - - zu besingen!
Doch, ich will mein Bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.

Höchstes Gut! wer dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben - -
Ach! - - ich - - gähn´ - - ich - - werde matt - -
Nun - - so - - magst du - - mir‘s vergeben,
Dass ich dich nicht singen kann;
Du verhinderst mich ja dran.

*****

Bildquellen: 

Vorschaubild "Lob der Faulheit" erstellt von Friederike Günther

Postkarte im Text "Lob der Faulheit" erstellt von Friederike Günther 

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