Selma Meerbaum vermittelt in vorliegendem Gedicht die Einigkeit und Verbundenheit des Menschen mit der Natur. Sie genießt es, in der „Symphonie in Grün“ allein zu wandeln, sich zu besinnen mit einem Blick auf den „bunten Blumentanz“. Hier lassen sich Gedanken neu ordnen oder auch beiseite schieben, hier kann sie träumen, so dass sie manchmal das Gefühl hat, als ob „der Himmel nah“ wäre. Merbaum interpretiert die unbelastete und idyllische Natur als „in Lächeln und Einsamkeit (eingetaucht)“. Auch sie taucht in diese phantastische Welt ein, die „mit Gold (…) angehaucht“ ist. Die Sonne im August ist in jedem Jahr goldener und majestätischer als in den anderen Monaten des Jahres und malt beeindruckende Bilder in die Natur.
Carolin Eberhardt
Gleich einer Symphonie in Grün
durchpulst von Licht und Duft und Glanz
ziehn Wiesen sich und Hügel hin
erfüllt von buntem Blumentanz.
Die Wege liegen lang im Wind,
und alle Birken neigen sich.
Und wenn die Gärten verlassen sind,
dann sind sie es nur für mich.
Die Bänke stehen wartend da,
die Gräser wiegen her und hin,
und manchmal scheint der Himmel nah,
und lange Vogelschwärme ziehn.
Und alles ist tief eingetaucht
in Lächeln und in Einsamkeit.
Mit Gold ist alles angehaucht,
und eine Elster schreit.