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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Geh aus, mein Herz

Geh aus, mein Herz

Paul Gerhardt

Das geistliche Sommerlied, welches in der ursprünglichen Gedichtform Paul Gerhardts 15 Strophen umfasste, erschien in der fünften Auflage des Gesangbuchs Praxis Pietatis Melica, welches weitere 79 Lieder des Pfarrers Gerhardt enthielt und vom Kantor der Berliner Nikolaikirche, Johann Crüger, 1653 herausgegeben wurde. Seit dieser ersten Veröffentlichung wurde das Stück mehrfach vertont, unter anderem von Johann Georg Ebeling (1637-1676). Die heute bekannte Melodie wurde 1813 von August Harder (1775-1813) erdacht. Als Loblied an den Herrn spiegelt es den unerschütterlichen Glauben Gerhards wider, welcher trotz seiner persönlichen Schicksalsschläge während des Dreißigjährigen Krieges seine religiöse Verbundenheit in vielen seiner Werke kundtat. Die größte Verbreitung erlangte Geh aus, mein Herz als Wanderlied während der Jugendbewegung und fand daraufhin in sechsstrophiger und vierstimmiger Variante Eingang in nahezu alle Liederbücher der Wandervögel.

Carolin Eberhardt

1.Strophe

Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerszeit
an deines Gottes Gaben.
Schau an der schönen Gärten Zier,
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.

2.Strophe

Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide.
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide.

3.Strophe

Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder.
Die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.

4. Strophe

Die unverdrossne Bienenschar
fliegt hin und her, sucht hier und da
ihr edle Honigspeise;
des süßen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk und Kraft
in seinem schwachen Reise.

5. Strophe

Ich selber kann und mag nicht ruhn;
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen.

6. Strophe

Welch‘ hohe Lust, welch heller Schein
wird wohl in Christi Garten sein!
Wie muss es da wohl klingen,
da so viel tausend Seraphim
mit unverdross‘nem Mund und Stimm‘
ihr Halleluja singen?

7. Strophe

O wär ich da! O stünd ich schon,
ach süßer Gott, vor deinem Thron
und trüge meine Palmen:
So wollt ich nach der Engel Weis
erhöhen deines Namens Preis
mit tausend schönen Psalmen.

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Vorschaubild: Frühlingsblumen, 2017, bereitgestellt von Owantana via pixabay; Wiese, 2014, bereitgestellt von Clker-Free-Vector-Images via pixabay CCO Creative Commons; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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