Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Hänschen klein

Hänschen klein

Die Erfahrungen eines jungen Mannes, der in die Welt zieht, um sein klein Glück zu finden. Davon handelte ursprünglich das bekannte Kinderlied Hänschen klein. In der heutigen Variante wird die Geschichte eines entlaufenen Kindes erzählt. Der Dresdner Lehrer Franz Wiedemann (1821-1882) veröffentlichte den Text 1860 im Anhang des Bandes Alte Lieder, neue Worte im Rahmen seiner Sammlung Samenkörner für Kinderherzen. Der erzieherische Text soll Kindern menschliche Nähe, Abschied, Trennungsschmerz und Wiederfinden vermitteln. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist eine Kombination der ursprünglichen ersten und zweiten Strophe Wiedemanns publik geworden. Der gesamte Umfang von drei Strophen ist dagegen weniger bekannt. Die heute gesungene Melodie stammt von dem Stück Fahret hin und wurde bereits in der ersten Veröffentlichung von Wiedemann dafür vorgesehen.

Carolin Eberhardt



1. Strophe

Hänschen klein, ging allein
In die weite Welt hinein,
Stock und Hut steht ihm gut,
Ist auch wohlgemut.
Aber Mutter weinet sehr,
Hat ja nun kein Hänschen mehr.
Wünsch dir Glück, sagt ihr Blick,
Komm nur bald zurück!


2. Strophe

Viele Jahr, trüb und klar,
Hänschen in der Fremde war.
Da besinnt sich das Kind,
Ziehet heim geschwind.
Doch, nun ist’s kein Hänschen mehr,
Nein, ein großer Hans ist er;
Schwarz gebrannt Stirn und Hand.
Wird er wohl erkannt?


3. Strophe

Eins, Zwei, Drei gehn vorbei,
Wissen nicht, wer das wohl sei.
Schwester spricht: Welch’ Gesicht!
Kennt den Bruder nicht.
Kommt daher die Mutter sein,
Schaut ihm kaum ins Aug hinein,
Ruft sie schon: Hans! Mein Sohn!
Grüß dich Gott, mein Sohn!



*****



Vorschaubild: Porträt eines Jungen, 2016, Urheber: Jo-B via pixabay gemeinfrei.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Es klappert die Mühle
von Ernst Anschütz
MEHR
In meinem kleinen Apfel
von Wolfgang Amadeus Mozart
MEHR
Auf unsrer Wiese gehet was
von Hoffmann von Fallersleben
MEHR
Ein Männlein steht im Walde
von Hoffmann von Fallersleben
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen