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Ina Herrmann-Stietz

Seelenimpressionen

Leicht und spielerisch, aber auch selbstkritisch und Hilfe suchend sind die Verse dieses Lyrikbändchens. Ina Herrmann-Stietz teilt mit ihren Lesern Stimmungen und Ereignisse, Zweifel und Sinnsuche. Wie paradox, das sich der Leser in ihren persönlichen Erfahrungen selbst wiederfindet. Er kehrt zurück ins Land seiner Seele, seiner innersten Träume, kann dort Kraft schöpfen und mit erwachten Hoffnungen wieder ins Leben starten.

Ein Männlein steht im Walde

Ein Männlein steht im Walde

Hoffmann von Fallersleben

Wer ist denn das unbekannte Männlein im Wald? Das lustige Kinderlied Ein Männlein steht im Walde lädt Groß und Klein zum munteren Raten ein. Wie treffend, dass das Lied erstmalig 1843 unter dem Titel „Räthsel“ in Fünfzig neue Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben veröffentlicht wurde. Den Text verfasste der berühmte deutsche Dichter wohl während eines längeren Besuches bei seinem Freund Karl Milde. Doch ist das Stück nicht das einzige Rätsellied, welches Fallersleben erdachte. Nach ca. 20 Jahren des Rätselratens über dieses kleine Männchen, lüftete der Schriftsteller 1860 in seiner Schrift Die vier Jahreszeiten. Vier Kinder-Gesangfeste in einer dem Lied beigefügten Antwort das Geheimnis: Die heutige zweite Strophe sollte, ursprünglich gedacht, nur gesprochen werden. Diese gab nun Preis: Das Männlein ist die Hagebutte. Irreführende Elemente der ersten Strophe, die den Fliegenpilz als Lösung vermuten lassen, wie zum Beispiel "im Wald allein", werden dadurch entkräftet.

Die heute überlieferte Melodie geht laut Erkenntnis der Musikwissenschaften auf eine damals beliebte Volksweise vom Niederrhein zurück. Dementsprechend ist der Komponist unbekannt.

Durch die Publikationen in verschiedenen Bänden von Fallersleben selbst erlangte das Stück bereits einen beträchtlichen Bekanntheitsgrad. Den endgültigen Zugang in das Volksliederrepertoire fand es erst durch das Einfügen des Stücks in Humperdincks viel gespielte Märchenoper Hänsel und Gretel.

Carolin Eberhardt



1.Strophe

Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,

es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um.

|: Sag, wer mag das Männlein sein,

das da steht im Wald allein

mit dem purpurroten Mäntelein :|


2.Strophe

Das Männlein steht im Walde auf einem Bein,

und hat auf seinem Haupte ein Käpplein klein.

|:Sag, wer mag das Männlein sein,

das da steht im Wald allein

mit dem kleinen schwarzen Käppelein :|


*****

Vorschaubild: Hagebutte via pixabay; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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