Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Die Jahreskinder

Singen Bewegen Gestalten

Hg. Carolin Eberhardt

Kinder brauchen Lieder, denn Singen macht sie stark fürs Leben. Längst ist nachgewiesen, dass Kinder, die viel singen, ausgeglichener, intelligenter und selbstbewusster werden. Ein Liederbuch für Kinder mit den bekanntesten Liedern durch die vier Jahreszeiten; mit bunten Illustrationen und Ausmalbildern.

Wenn im Purpurschein blinkt der wilde Wein

Wenn im Purpurschein blinkt der wilde Wein

Rudolf Baumbach

Ein - wahrscheinlich junger - Wandersmann, vielleicht sogar ein Handwerker, der sich auf die Walz begeben hat, verabschiedet sich pünktlich zum Herbstanfang, den Zugvögeln gleich, von der Natur. Dabei wirken die Beschreibungen der typischen Herbstattribute keineswegs melodramatisch oder deprimierend. Doch der Wanderer spürt mit ihrem Aufkommen, dass die Zeit für seinen Abschied gekommen ist und er sich nun für die kühleren Monate von der ländlichen Gegend in die Stadt zurückziehen sollte. Auch eine Geliebte, das blonde Gretelein, lässt er für diesen Zeitraum zurück. Doch: hat er wirklich vor, im Frühling mit den Schwalben zu ihr zurückzukehren? Der Leser oder Sänger wird es nie erfahren. Der Ausgang der Geschichte bleibt der eigenen Fantasie überlassen.

Der Text stammt von dem aus Thüringen stammenden Schriftsteller Rudolf Baumbach, vertont wurde das Stück von Franz Wilhelm Abt im Jahr 1887.

Carolin Eberhardt.

1. Strophe

Wenn im Purpurschein blinkt der wilde Wein,

und am Bach die Weide steht bereift;

|: wenn die Zeitlos' blüht, wenn die Drossel zieht

und ihr Scheidelied vom Schlehdorn pfeift :|

 

2. Strophe

Wenn in Wald und Feld laut der Bracke bellt

und das schlanke Reh vergehen muss;

|: wenn die Haselmaus in ihr Winterhaus

schleppt die allerletzte Buchennuss :|

 

3. Strophe

Dann ade, ihr Felder, Berge, Föhrenwälder

Pfarrer, Förster, Schultheiß, Müller, Back!

|: Hab' das Wandern satt, ziehe nach der Stadt,

wo der Roland steht am Rathauseck :|

 

4. Strophe

Blondes Gretelein, lass das Trauern sein!

Mit den Schwalben komm' ich wieder her;

|: sollt' ich sterben eh'r, weine ich so sehr,

weil es schad' um deine Äuglein wär' :|

Notendownload: hier

 

*****

Notensatz und Vorschaubild: Carolin Eberhardt.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Zur Erntezeit
von Ludwig Christoph Heinrich Hölty
MEHR
Der Herbst ist ein Geselle
von Martin von Nathusius
MEHR
Das Lied vom Drachen
von Hoffmann von Fallersleben
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen