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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Der Herbst ist ein Geselle

Der Herbst ist ein Geselle

Martin von Nathusius

Der personifizierte Herbst ist ein wahrhaft witziger Geselle. So wird es in dem volkstümlichen Herbstlied dargestellt. Er ist lustig bunt gekleidet, springt tagaus, tagein umher und singt dabei eine lustige Melodie. Doch ist er auch ein ganz schöner Schelm, denn er saust um die Köpfe, zerzaust die Haare und richtet, einem Lausbub gleich, ein ganz schönes Chaos an. Die Pointe der Geschichte ist allerdings eine gut gefüllte Speisekammer für den Winter, die der Herbst den Menschen in Form ihrer Ernteerträge „mit vollen Händen“ überlässt. Der Text stammt aus der Feder von M.Nathusius, die Melodie wurde in Volksweise traditionell überliefert. Erstmalig erschienen ist das Stück in Alpenrose im Jahr 1924.

Carolin Eberhardt

1.Strophe

Der Herbst ist ein Geselle
der trägt ein buntes Kleid
und springt und jubilieret
vor ausgelaß‘ ner Freud.


2.Strophe

Er singt im Brausebasse
fährt einem um den Kopf,
wirft alles drüber und drunter
und zaust die Bäum am Schopf.


3.Strophe

Er stürmt wie wilde Buben
hin über Berg und Feld
fegt durch die falben Blätter
rauscht, heißa! in die Welt.


4.Strophe

Wirft, wie er zieht, uns Gaben
mit vollen Händen zu
füllt Scheuer, Haus und Keller
zur langen Winterruh'.


*****
Vorschaubild: Herbstlicher Wald, 2012, Urheber: Valiphotos via pixabay CCO.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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