In Anlehnung an das Gedicht „Der Herbststurm“ von Ludwig Uhland entwickelte sich im Laufe der Zeit in der Region um die Stadt Hammer eine weiterführende Variation des Stückes in den Strophen vier bis fünf. Die Melodie stammt von dem deutschen Volkslied „Stimmt an mit hellem hohen Klang“ von Albert Methfessel (1785-1869). Das Martinslied wurde in dieser Region zum Laternenlauf anlässlich des Martinsfestes von den Kindern gesungen, welche sich mit ihrem Gesang an den Türen der Nachbarschaft so manch süße Gabe verdienten.
Carolin Eberhardt.
1. Strophe
Der Herbststurm braust durch Wald und Feld,
die Blätter fallen wieder und
von dem dunklen Himmelzelt
sehn schwarz die Wolken nieder.
2. Strophe
Sankt Martin reitet dann sein Pferd
so schnell die Wolken eilen,
in seiner Rechten blitzt das Schwert,
die Nebel zu zerteilen.
3. Strophe
Das Schwert, womit als Kriegersmann
den Mantel er zerschnitten,
den er geschenkt dem armen Mann,
und weiter ist geritten.
4. Strophe
Sankt Martin war ein tapf'rer Held,
war unverzagt im Streite,
doch hing er nicht an dieser Welt,
sein Herz dem Herrn er weihte.
5. Strophe
Wenn anderwärts auf Bergeshöh'n
die Martinsfeuer flammen,
dann zieh'n wir hier in Reihen schön
mit Fackeln all zusammen.
6. Strophe
Und wenn die Kerzen ausgebrannt,
dann winkt uns reiche Gabe,
wir zieh'n dann mit gefüllter Hand
und freuen uns der Labe.
7. Strophe
Und aus dem Mund der Kinderschar
erschallen Dankeslieder,
Sankt Martin kommt im nächsten Jahr
zu uns nach (Name der Stadt) wieder.
Hier geht es zum Notendownload
*****
Vorschaubild: soldat-helm-kap-mantel-tradition-5461017, 2020, Urheber: planet_fox via Pixabay CCO.
Notensatz: Carolin Eberhardt.