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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Kind und Ochse

Kind und Ochse

Wilhelm Hey


Kind:

„Ei, Ochse, worüber denkst du nach,

Dass du da liegst fast den ganzen Tag,

Und machst so gar ein gelehrt Gesicht?“

Ochse:

„Hab Dank für die Ehre! So schlimm ist’s nicht.

Die Gelehrsamkeit, die muss ich dir schenken;

Ich halte vom Kauen mehr als vom Denken.


Und als er noch gekaut eine Weile

(Er hatte nicht eben die größte Eile),

Da spannten sie vor den Wagen ihn;

Ein schweres Fuhrwerk sollt‘ er zieh’n.

Das tat er auch ganz wohlgemut;

Das Denken konnt‘ er nicht so gut.

*****

Textquelle:

Hey, Wilhelm: Fünfzig Fabeln für Kinder, Stuttgart: Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1909, S.11.

Bildquelle:

Originalbild, Urheber: Eugen Klimsch; entnommen aus: Hey, Wilhelm: Fünfzig Fabeln für Kinder, Stuttgart: Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1909, S.11.

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