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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Der Hirtenjunge und der Wolf

Der Hirtenjunge und der Wolf

Äsop

Ein Hirtenjunge hütete eine Herde von Schafen, die friedlich auf einer Wiese grasten. Da überkam ihn eine Langeweile und er überlegte sich, einen Spaß zu machen. Er rief so laut, dass man es bis zu dem in der Nähe liegenden Dorf hören konnte: „Hilfe, Hilfe, der Wolf kommt!“.

Die Bewohner des Dorfes hörten es und eilten schnell herbei, um den Jungen und seine Schafe zu schützen. Als sie auf der Wiese eintrafen, lachte der Hirtenjunge nur und freute sich, dass er den Dorfbewohnern einen Schrecken eingejagt hatte.

Es ging einige Zeit ins Land, da hütete der Junge wieder seine Schafe und dieses Mal kam tatsächlich ein Rudel von Wölfen auf ihn und seine Herde zu. Voller Aufregung und Angst schrie der Hirtenjunge wieder: „Hilfe, Hilfe, die Wölfe kommen!“. Die Bewohner des Dorfs zuckten mit den Schultern und sagten sich: „Ein zweites Mal lassen wir uns von dem dummen Jungen nicht hinters Licht führen“. Sie blieben, wo sie waren und unternahmen nichts, um dem Hirtenjungen zu Hilfe zu kommen. Der aber und seine Schafe wurden von den Wölfen überfallen und aufgefressen.

Fazit: Ein Sprichwort sagte dazu: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.“

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nacherzählt von Florian Russi

Vorschaubild: Collage aus 2 Bildern von pixabay (gemeinfrei)


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