„So kann es nicht weitergehen“, sagten sich die Vorstände zweier Fußballvereine, die seit vielen Jahren in derselben Liga spielten und immer wieder erleben mussten, dass es während und vor allem am Ende ihrer sportlichen Auftritte zu brutalen Ausschreitungen kam. Dutzende Anhänger beider Vereine gingen dann aufeinander los, prügelten aufeinander ein, schonten auch friedliche Besucher nicht, schreckten alle ab, die von außen zusahen. Immer wieder kam es zu schwersten Verletzungen. Das hielt die meisten Betroffenen nicht davon ab, nachdem ihre Wunden halbwegs geheilt waren, bei nächster Gelegenheit erneut zuzuschlagen.
Mit Unterstützung ihrer Polizeibehörden engagierten die Vereinsvorstände einen Mediator, der mit den Anführern der Schlägertruppen sprechen und sie von ihren Prügeleinen abbringen sollte. Ein Treffen kam zustande und der Mediator hielt eine eindringliche Rede, in der er vom Sinn sportlicher Begegnungen sprach und seine Zuhörer zu einem friedlichen Verhalten mahnte. „Nach den fünf letzten Begegnungen eurer Vereine kam es zu Massenschlägereien. Danach mussten mehr als 200 Beteiligte von ärztlichen Notdiensten oder in Krankenhäusern behandelt werden. Es kam zu Rippenbrüchen und zu schweren Fällen von Schädel-Hirn-Traumata. Eines der Opfer ist sogar querschnittsgelähmt und kann sich nur noch im Rollstuhl bewegen. So etwas könnt ihr alle doch nicht wollen. Kein Sportereignis, wie auch immer es ausgeht, ist es wert, dass man dafür seine Gesundheit aufs Spiel setzt. Wenn ich in den Akten richtig gelesen habe, seid ihr alle doch gebildete Leute, habt angesehene Berufe, zwei von euch haben sogar promoviert. Ich appelliere an euch, in Zukunft Ruhe und Ordnung zu halten und euch nicht mehr gegenseitig zu provozieren.“
Da entgegnete einer der Anwesenden, der von einer der letzten Schlägereien noch ein Pflaster über dem linken Auge trug: „Das klang ja nicht gut, was Sie uns da gesagt haben. Ich, für meinen Teil, bin erfolgreich in meinem Beruf, verdiene ausreichend Geld, doch ich leiste mir weder einen Urlaub, noch sonstigen Luxus. Jetzt wollen Sie mir das Einzige nehmen, das mir noch ein bisschen Freude macht.“
Entsetzt schaute ihm der Mediator ins Gesicht. Doch die anderen anwesenden Hooligans nickten eifrig zustimmend.
Fazit: Aggressionen kann man kaum mit Argumenten entgegenkommen.