Vorbild einer göttlichen Familie waren im Altertum das Paar Isis und Osiris und deren Sohn Horus. Isis war ursprünglich eine altägyptische Stammesgöttin, später wurde sie als Tochter des Erdgottes Geb und der Himmelsgöttin Nut allgemein verehrt.
Ihr Bruder und Gatte war Osiris, der als göttlicher Pharao über Ägypten herrschte und dem Land Kultur und Bildung brachte. Seth, ein gemeinsamer Bruder der beiden, war eifersüchtig auf deren Liebesglück. Mit einer List schaffte er es, Osiris zu töten. Schließlich ließ er sogar dessen Leiche zerstückeln und deren Teile verstreuen.
Tief traurig und in liebevoller Geduld sammelte Isis die Leichenstücke auf und fügte sie mit Hilfe des Gottes Anubis wieder zusammen. Dann hauchte sie Osiris Leben ein und zeugte mit ihm den Sohn Horus.
Osiris wurde König der Unterwelt und war damit den Nachstellungen Seths entzogen. Isis unternahm nun alles Erdenkliche, um ihren Sohn vor dem Eifersüchtigen zu schützen. Das Bild, auf dem sie Horus in mütterlicher Liebe an ihre Brust hält, war in der Antike ein beliebtes Motiv. Isis, Osiris und Horus wurden zu Sinnbildern einer den Tod besiegenden Liebe. Ihr Kult breitete sich über Ägypten hinaus im gesamten römischen Reich bis hin nach Germanien aus.
Isis und Osiris by Rama - Own work, CC BY-SA 2.0 fr, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29...