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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Nussknacker

Nussknacker

Carolin Eberhardt

Woher kommt der Nussknacker?

Beinah jedem ist das von E.T.A Hoffmann veröffentlichte Märchen vom mutigen Nussknacker und dem Mäusekönig bekannt. In den weihnachtlich geschmückten Stuben sind die meist grimmig dreinschauenden Kameraden nicht mehr wegzudenken. Doch woher kommt diese Tradition ursprünglich? Natürlich gibt es auch in der Ornithologie den gefleckten Nussknacker, der auch als schwarze Tschoja bekannt ist. Doch dieser hat mit dem weihnachtlichen, stramm stehenden Kollegen vermutlich eher weniger zu tun.

Wiederum, wie bei der Entstehung so manch anderer deutscher Weihnachtsbräuche, muss der Blick des Betrachters in eine längst vergangene Menschheitsepisode blicken, in welcher die nordischen Götter Wodan und Fra angebetet und verehrt wurden und ihnen zu Ehren zur Zeit der Wintersonnenwende Feste abgehalten wurden. Denn, laut deutscher Mythologie, waren die Vorfahren der Nussknacker nichts anderes als die Kobolde und Hausgeister der genannten Gottheiten. Nachzuweisen sind die Anfänge des „Nussknackertums“ durch dokumentierte Ausgrabungen bei dem Kloster Heiligenberg, bei denen die Arbeiter eine kleine Pfeife aus Ton fanden, welche in Form eines Koboldkopfes gearbeitet war. Auf einem alten Gartenhäuschen bei Enskirchen konnte zumindest bis etwa 1900 noch ein Kobold mit grünem Wamms, roten Hosen und einer roten Mütze bewundert werden.In seiner Abhandlung „Beiträge zur deutschen Mythologie: Zweite Abtheilung“ schlägt der Autor Johann Wilhelm Wolf die Brücke zwischen den Kobolden und den Nussknackern, welche wohl früher auch als „Hanswurst“ bezeichnet wurden. Erwähnt wird, dass einst die Kinder mit den Gesellen spielten. Die typischen Farben, grün und rot, tragen die Nussknacker heute nicht immer auf. Denn es gibt sie mittlerweile in vielen verschiedenen Farben und Ausführungen. Also, beim nächsten Blick auf den Stubenfreund den Hausgeist liebevoll abstauben und ihm einen besonders schönen Platz zuweisen, um ihn gnädig zu stimmen. Denn am Rhein und Hessen war es tatsächlich lange Brauchtum, in den Bauernhäusern eine kleine Nische am Herd einzurichten, wo vermutlich ein Bild des Hausgeistes platziert war oder ihm eine kleine Essenszuwendung bereitgestellt wurde.

Die traditionellen und heute bekannten Nussknacker kamen Ende 1900 in den Trend, als nach der Einstellung des Bergbaus die Menschen im Erzgebirge nach einer neuen Nische als Einnahmequelle suchten. Einige der ersten Figuren können heute in Europas erstem Nussknackermuseum in Neuhausen besichtigt werden.


*****

Textquelle:

Wolf, Johann Wilhelm: Beiträge zur deutschen Mythologie: Zweite Abtheilung, Göttingen: Dieterichsche Buchhandlung, 1857.

Bildquellen:

Vorschaubild: weihnachten-x-mas-xmas-advent, 2016, Urheber: fradellafra via Pixabay CCO.

nussknacker-weihnacht-dekoration-577160, 2014, Urheber: Hermann via Pixabay CCO.

nussknacker-weihnacht-dekoration-77479, 2013, Urheber: RitaE via Pixabay CCO.

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