Das Dreikönigsfest wird am 6. Januar gefeiert und ist in einigen Ländern (unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern, den Kantonen Schwyz, Tessin und Uri sowie in Österreich, Spanien, Schweden und Griechenland) gesetzlicher Feiertag. Es geht auf die biblische Geschichte von den „Weisen aus dem Morgenland" zurück, aus denen später in der volkstümlichen Überlieferung „Drei Könige" wurden. Im Originaltext der Bibel (Matthäus-Evangelium, 2, 1-11) heißt es: „Als Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da erschienen Weise aus dem Morgenland in Jerusalem. Sie fragten: ,Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufleuchten sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen'". Wenig später heißt es dann: „Dann öffneten sie ihre Truhen und brachten ihm Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe."
Es handelte sich bei diesen Männern also um wohlhabende Gebildete und Sternenkundige. Dass sie zu Königen erklärt wurden, verdanken sie späteren Legendenbildungen, ebenso, dass ihre Zahl auf drei festgelegt wurde. Der Volksglaube gab ihnen dann auch Namen, nämlich Caspar, Melchior und Balthasar und ordnete ihre Herkunft den damals bekannten 3 Kontinenten Europa, Afrika und Asien zu. Darüber hinaus wurden sie zu Heiligen erklärt. Sie waren entsprechend der Weihnachtsgeschichte nach den „Hirten auf dem Felde" die zweiten, die dem neugeborenen Jesuskind huldigten und damit - daher ihre Symbolkraft - die ersten Nichtjuden, welche dies taten. Die „Heiligen drei Könige" stehen somit für das weltweite Christentum.
Der 6. Januar wird in den christlichen Kirchen auch als Tag der „Epiphanie" oder „Theophanie" begangen. „Epiphanie" bedeutet Erscheinung (gemeint ist die Christi vor den Menschen) und „Theophanie" Gotteserscheinung. In vielen Ländern, Regionen und Familien wird er mit Ritualen gefeiert. Es werden dazu traditionelle Gerichte zubereitet. Besonders beliebt ist der „Dreikönigskuchen". Mit ihm verbunden ist häufig das Fest des „Bohnenkönigs".
Auch das Fest der „Sternsinger" gehört zu diesem Tag, an dem in der ganzen Welt Kinder mit Sternzeichen von Haus zu Haus ziehen und um Spenden für die Kinder in unterentwickelten oder armen Ländern bitten. Hierin wird eine dreifache Symbolik deutlich. Kinder waren es, die nach dem Matthäus - Evangelium auf Befehl des Herodes umgebracht wurden, nachdem die Weisen ihm von der Geburt eines zukünftigen Königs der Juden berichtet hatten. Der Stern, der besungen wird, ist der, welcher den Weisen das Weihnachtsereignis geoffenbart hat und für andere Länder wird gesammelt, weil die Weisen aus entfernten Gegenden stammten.
Wenn die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen und erfolgreich gebettelt haben, markieren sie zum Dank die Haustüren mit Kreide und den Zeichen C+M+B sowie der jeweiligen Jahreszahl. Die Buchstaben stehen für die Namen Caspar, Melchior und Balthasar und das Kreidezeichen soll den Bewohnern des Hauses Glück und Segen bringen. Oft wird dazu das Lied: „Gott segne dich und dieses Haus" gesungen. So verbindet sich das Dreikönigsfest mit einem schönen und humanitären Sinn.
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Bildquellen:
- Vorschaubild: Sternsinger. Briefmarke der Deutschen Bundespost von 1983
- Die Heiligen Drei Könige huldigen dem Jesuskind. Grafik u. © Elisabeth Kohn (limit. Aufl.)
- Tür mit dem Sternsinger-Zeichen C+M+B: Foto + Fotobearb.: Rita Dadder