Prinz Khurram, der spätere Mogul Sha Jahan I., begegnete im Jahre 1607 auf dem Basar von Bali der vierzehnjährigen Arjumand Banu Begam, in die er sich beim ersten Anblick verliebte. Er kaufte ihr einen Diamanten für 10 000 Rupien ab. Noch im gleichen Jahr verlobte er sich mit dem jungen Mädchen, das er im Jahr 1612 endlich ehelichen konnte. Der glückliche Gatte verlieh ihr den Namen Mumtaz Mahal, was soviel wie »geliebtes Juwel des Palastes« bedeutet. Sie war seine Haupt- und Lieblingsfrau sowie Beraterin und vertraute Gefährtin. Sie begleitete ihn auf seinen Reisen und erhielt sogar das Reichssiegel zur Bewahrung. In 19 Jahren Ehe schenkte sie 14 Kindern das Leben. Bei der Geburt des letzten Kindes jedoch starb sie. Man erzählt, dass sich ihrem Mann vor lauter Trauer der Rücken krümmte und das Haar grau färbte.
Das einmalige Zeugnis dieser großen Liebe ist das größte und schönste Grabmal der Welt, das Sha Jahan nach ihrem Tod errichten ließ. Es ist das berühmte Taj Mahal in der indischen Metropole Agra. Der indische Dichter Tagore bezeichnete es als »eine Träne auf den Wangen der Zeit«. Nach seinem eigenen Tod wurde auch Sha Jahan dort neben seiner geliebten Frau beigesetzt. Der Prachtbau und das ihn umgebende Gelände gehören heute zum UNESCO- Weltkulturerbe der Menschheit. Das Taj Mahal ist ein beliebtes Ziel für Liebespaare und Brautleute, die hier die Beständigkeit ihrer Beziehung besiegeln wollen.
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Teaserfoto: Zeichnung von Jutta Buczinski "Taj Mahal" von 2007, entnommen aus dem Buch "Reden wir von der Liebe" von Florian Russi, Bertuch Verlag GmbH Weimar 2007, ISBN: 978-3-937601-40-3
Bild im Text: wikipedia - gemeinfrei; Mumtaz Mahal (1593 / † 1631) (Bild-PD-alt);