Knigge – nach über zweihundert Jahren prägt dieser Name weiterhin unsere Gegenwart. Und sei es nur, wenn Eltern ihren Kindern die Benimmregeln im gesellschaftlichen Leben zuteilwerden lassen wollen. Auf die Frage des Kindes, warum das denn so gemacht werden solle, antwortet Mutter oder Vater dann: Das gehört sich so nach Knigge. Viele der Regeln wurden uns weitergegeben, so zum Beispiel, dass es gesellschaftlich als anständig gilt, in einem geschlossenen Raum die Mütze oder den Hut abzusetzen oder als Mann einer Frau die Tür aufzuhalten. Doch einige der Regeln für ein umgängliches soziales Miteinander sind wohl über die Jahre ein wenig in Vergessenheit geraten. Zeit also, diese Regularien wiederzubeleben.
Das Regelwerk, welches Adolph Knigge in seinem Buch „Die Kunst mit Menschen umzugehen“ (Band 1, 1807) aufstellt, liest sich in seinen Anfängen viel mehr wie ein Motivationstrainer, als eine Anleitung zum ordentlichen Benehmen in der Gesellschaft. Dennoch sind diese Regeln auch heute noch von Relevanz und können den Lebensweg der Menschen bereichern. Dabei handelt es sich nicht um das Gesamtwerk des Verhaltensvaters, sondern um Auszüge daraus.
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Vorschaubild: Ueber den Umgang mit Menschen - Titelblatt 1788, Urheber: Adolph Knigge via Wikimedia Commons Gemeinfrei.