Man kann getrost behaupten, dass im Ortsteil Gerlachsheim der Stadt Lauda-Königshofen eine regelrechte Anhäufung kunsthistorischer Sehenswürdigkeiten zu bewundern sind. Natürlich steht das ehemalige Prämonstratenser-Kloster mit seiner barocken Kirche Heilig Kreuz an erster Stelle. Besonders die Kirche – eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Kuppel – ist ein bemerkenswerter Barockbau in Tauberfranken. Dem Kloster angegliedert ist der Klostergarten mit seinem Teehaus. Davor steht die Rokoko-Freigruppe der Schmerzensmutter, und auch den Bildstock „Krönung Mariens“ findet man hier. Die Stiftung des ehemaligen Prämonstratenserinnenklosters geht bis ins Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Im Bauernkrieg verwüstet, wurde es im Jahr 1563 durch den Würzburger Bischof aufgelöst, da ein Großteil der Nonnen zur neuen Glaubenslehre übergetreten war. Im Jahr 1717 erfolgte die Gründung eines neuen Priorats, welches dem Männerkloster in Oberzell zugeordnet wurde. In Folge entstanden von 1721 bis 1730 ein neues Kloster und eine neue Kirche mit zwei Türmen, die heutige katholische Stadtpfarrkirche Heilig Kreuz, die mit reichen Stuckarbeiten an Decke und Seitenwänden ausgestattet wurde. Der Hochaltar und die Seitenaltäre sind wahre Prachtwerke des Barocks. Erwähnenswert ist auch der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. 1803 wurde der Klosterbetrieb endgültig eingestellt.
Weitere Informationen:
Ehemaliges Prämonstratenser-Kloster, Lauda-Königshofen
Würzburger Straße 83
97922 Lauda-Königshofen
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Textquelle:
Rosenzweig, Werner: Romantische Straße: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Fotografien: Rosenzweig, Werner, entnommen ebd.