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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Das Gradierwerk in Bad Dürrenberg

Das Gradierwerk in Bad Dürrenberg

Sebastian Keßler

Das größte zusammenhängende Gradierwerk Europas
Der kurfürstlich-sächsische Bergrat Johann Gottfried Borlach (1687-1768)
Der kurfürstlich-sächsische Bergrat Johann Gottfried Borlach (1687-1768)

 

Das Wörtchen „Hall" in Ortsbezeichnungen ist stets ein Hinweis auf einen besonderen Stoff, der hier zumindest in früheren Zeiten zu finden gewesen sein muss: Salz. Bekannt Beispiele hierfür sind Bad Reichenhall, Hallermühle, Hallschlag und Schwäbsich Hall. Auch Halle an der Saale verfügte einst über reiche Salzvorkommen, genau wie das rund 30 Km entfernte Bad Dürrenberg.

Dass Bad Dürrenberg der Namenszusatz „Hall" verwehrt blieb, mag daran liegen, dass hier erst spät mit der Salzgewinnung begonnen wurde. Im Jahr 1741 begann kurfürstlich-sächsischer Bergrat Johann Gottfried Borlach mit geologischen Untersuchungen in Dürrenberg. Borlach war der Überzeugung, „Wo Salzquellen sind, spürt man solches Gebirge, und die Salzquellen kommen aus demselben hervor. Soole ist ein Wasser, welches durch ein Salzgebirge gegangen ist, sich in selben gesalzen hat und mit dem Salze hervorkommt."

Heute können in Bad Dürrenberg vier Typen von Gradierwerken (hier eine Sennfsche Konstruktion) bestaunt werden.
Heute können in Bad Dürrenberg vier Typen von Gradierwerken (hier eine Sennfsche Konstruktion) bestaunt werden.

Die erste Sole, die in der Gegend um Dürrenberg erschlossen werden konnte, war jedoch mit nur 4% Salzgehalt für die Weiterverarbeitung ungeeignet. Erst 1763, Borlach war inzwischen 76 Jahre alt, stießen Bergleute in 223 Metern Tiefe auf eine ergiebige Solequelle. Das Quellwasser flutete binnen weniger Stunden den gesamten Schacht. 

Unverzüglich ließ Borlach einen Schachtturm und ein Gradierwerk errichten. In diesem wird die Sole bis heute mehrfach über Wände aus Schwarzdornreisig geleitet. Mit jedem Durchlauf verdunstet ein Teil des Wassers, so dass sich der Salzgehalt der Sole erhöht, bis diese schließlich durch Sieden zu Salz weiterverarbeitet werden kann. Bereits im Frühjahr 1765 waren auf diese Weise die ersten 100 Zentner Salz in Dürrenberg hergestellt worden.

Durch die Sole auf dem Schwarzdornreisig nimmt die Luft Salze auf.
Durch die Sole auf dem Schwarzdornreisig nimmt die Luft Salze auf.

Ab 1846 begann die medizinische Anwendung der Sole in Dürrenberg. Schon bald erfreute sich der kleine Ort größter Beliebtheit und zählte in guten Monaten bis zu 400 Kurgäste. Heilerfolge stellten sich vor allem bei Entzündungen der Atemwege, Nervenleiden, Blutarmut und Hauterkrankungen ein. Ab 1935 durfte sich der Ort daher offiziell Bad Dürrenberg nennen.

Mit erhobenem Zeigefinger mahnt der Solezwerg die Kurgäste zum Einnehmen der Trinksole.
Mit erhobenem Zeigefinger mahnt der Solezwerg die Kurgäste zum Einnehmen der Trinksole.

Das Gradierwerk, mit dessen Bau Johann Gottfried Borlach vor rund 250 Jahren begann, hat heute eine Länge von 636 Metern und umgibt einen herrlichen Kurpark. Damit ist es das größte zusammenhängende Gradierwerk Europas.

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Fotos: Sebastian Keßler

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