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Ein Buch, das zu Herzen geht

Klinikclown Knuddel erinnert an die vielen Kindern und Jugendlichen, die er begleiten durfte, und in seinen Geschichten lässt er ihr Wesen und ihre Persönlichkeit nochmals aufleben. Geschichten über die Liebe und einen Clown im Sterbezimmer.

Marie von Ebner – Eschenbach

Marie von Ebner – Eschenbach

Georg Bürke

Marie von Ebner-Eschenbach mit ihrem Ehemann, um 1865
Marie von Ebner-Eschenbach mit ihrem Ehemann, um 1865

Marie von Ebner-Eschenbach wurde am 13. September 1830 auf Schloss Zdislawitz in Mähren geboren. Sie war eine Tochter des Barons und späteren Grafen Franz Dubský. Ihr Vater hat viermal geheiratet, sie hatte 6 Geschwister. Mit 18 Jahren heiratet sie selbst ihren 15 Jahre älteren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach. Ihr Ehemann war Professor für Physik und Chemie und später auch ein hoher Offizier. Er war sehr gebildet und unterstütze sie in ihren schriftstellerischen Ambitionen.

Die Ehe blieb kinderlos. Der Wohnsitz des Ehepaars wechselte je nach Jahreszeit zwischen Mähren und Wien. Nach 1863 war es, abgesehen von größeren Reisen, ständig in Wien ansässig.

Marie war mit vollem Bewusstsein eine Adlige, aber in einem modernen, aufgeschlossenen Sinn. Adel war für sie etwas, das nicht mehr an Blut und Geburt, an Titel und Besitz gebunden ist, sondern eine sittliche Aufgabe, ein Adel des Geistes und der Moral. Ihr literarischer Beginn war eine scharfe kritische Stellungnahme gegen die Schäden und Fehler ihres Standes. Sie besaß nicht nur eine Hellsichtigkeit den kommenden Dingen gegenüber, sondern auch eine Hellhörigkeit für das soziale Gewissen: Mitgefühl für die Schwächen der anderen, soziales Gerechtigkeitsgefühl, Liebe zu den niederen Volksschichten, überhaupt zu allen Leidenden und Gequälten. Mit dem Geiste Weimars (vor allem Schillers) sowie Adalbert Stifters verband sie ihr unerschütterlicher Glaube an das sittliche Ideal, an das Echte, Gute und Tüchtige, an das Hohe im Menschen. Sie kennt aber auch das Hintergründige erblicher Einflüsse und schlechter Erziehung. In diesem Sinn ist ihr Werk gekennzeichnet durch eine bewusst erzieherische Haltung, die man als „Weisheit des Herzens“ bezeichnet hat.

Marie von Ebner-Eschenbach
Marie von Ebner-Eschenbach

Sie begann als Dramatikerin, hatte aber damit keinen Erfolg. Deshalb an ihrer dichterischen Sendung fast verzweifelnd, fand sie erst spät zu ihrer eigentlichen Begabung, nämlich zur Epik. Die Stoffe entnahm sie den unteren Gesellschaftsschichten ihrer mährischen Heimat wie auch den Adelskreisen Wiens. Sie schrieb Erzählungen und Romane. Neben Droste-Hülshoff ist sie eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen und die größte österreichische Dichterin bis in die neueste Zeit.

Unter den Erzählungen sind am bekanntesten die „Dorf und Schlossgeschichten“ (1887); „Krambambuli“ (1905); unter den Romanen „Das Gemeindekind“ (1887). Dies ist die Geschichte des armen Burschen Pawel, der sich zu einem tüchtigen, brauchbaren Menschen entwickelt, obwohl sein Vater als Mörder hingerichtet worden ist und die Mutter, wenn auch unschuldig verurteilt, im Zuchthaus sitzt.

Im Jahr 1900 bekam Marie Ebner-Eschenbach als erste Frau überhaupt von der Universität Wien die Ehrendoktorwürde verliehen.

Die Dichterin starb am 12. März 1916 in Wien im Alter von 85 Jahren. Sie wurde in der Familiengruft der Grafen Dubský in Zdislawitz beigesetzt.

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Bildquellen:

Karl von Blaas: Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach, Öl auf Leinwand, 1873, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45...

Marie von Ebner-Eschenbach mit ihrem Ehemann, um 1865 Von Ludwig Angerer - Bildarchiv Austria, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45...

Marie von Ebner-Eschenbach Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63...

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