Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Karl Marx

Christoph Werner

Karl Marx

Philosoph der Verheißung
Unter Mitarbeit von Kurt Fricke

Philosophie für unterwegs, Band 12

Karl Marx war nicht nur Revolutionär, Soziologe, Historiker und Ökonom, sondern auch Philosoph. Neben seinem Hauptwerk "Das Kapital" gilt das gemeinschaftlich mit Friedrich Engels veröffentlichte "Manifest der Kommunistischen Partei" als das berühmteste Zeugnis in der Geschichte der sozialistischen Bewegung. Christoph Werner gibt Einblicke in die Biographie des "Philosophen der Verheißung" sowie in dessen Gedanken- und Glaubenswelt.

Karl Marx

Karl Marx

Florian Russi

Er war, abgesehen von den großen Religionsstiftern Buddha, Jesus und Mohammed, der einflussreichste Mensch, der je gelebt hat. Tausende Werke wurden über ihn verfasst und an seinen Thesen und Lehren orientierten sich Staaten, Parteien, Verbände, politische Systeme, Sozialreformer und Wissenschaftler. Der am 5. Mai 1818 in Trier geborene Karl Marx hat eine Vorstellung von der Welt und ihrer Geschichte hinterlassen, die auch heute noch viele Anhänger findet und bis 1959 auch noch in Grundsatzprogrammen der SPD ihren Niederschlag fand.

„Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus“, schrieb er in seinem „Kommunistischen Manifest“ im Jahr 1848. Das war anders gemeint als das, was schließlich daraus wurde, doch das „Gespenst“ erwies sich als überaus real und als Schrecken und Angstbild für viele Menschen.

Der Weimarer Schriftsteller Christoph Werner, promovierter Philologe und Autor mehrerer historische Werke, hat in der Reihe „Philosophie für unterwegs“ das Leben und Wirken von Karl Marx konzentriert und übersichtlich, vor allem auch gut verständlich dargestellt. Der aus Halle/Saale stammende Autor hat selbst in der ehemaligen DDR den dort angewandten Marxismus noch hautnah erlebt und in seinem Buch „Mitgelaufen“ auch davon erzählt.

Werner gelingt es, auf 48 Seiten die Person und die Lehren von Marx sehr treffsicher darzustellen. Dabei berücksichtigt er den aktuellen Stand der Marxismus-Forschung. Das bedeutet auch, dass die kritischen Punkte überwiegen. Marx, selbst einer jüdischen Rabbinerfamilie entstammend, zeigt sich darin als unreflektierter Antisemit, als Slawenverächter, als Rassist und als arroganter Rechthaber. Werner verschweigt nicht die riesigen gesellschaftlichen Herausforderungen und Probleme, mit denen Marx es zu tun hatte. Wie der große Philosoph Popper hält er ihm jedoch vor, dass er nicht bereit war, seine Thesen kritisch zu überprüfen (zu „falsifizieren“). Dabei hatte er einer seiner Töchter noch in ihr Poesiealbum geschrieben: „De omnibus dubitandum“, und das bedeutet: „An allem ist zu zweifeln“.

Karl Marx starb am 14. März 1883 in London und wurde auf dem Highgate Cemetery in London beerdigt.

*****

- Vorschaubild: aus der Portrait Gallery der Perry-Castañeda Library der University of Texas in Austin via wikimedia commons, gemeinfrei
-
Bild im Text:L John Jabez Edwin Mayal, Public domain, via Wikimedia Commons

Werbung
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen