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Martinsfest - Wir feiern Martini

Florian Russi

Kleine Broschüre mit Texten und Liedern zum Martinstag

Laterne, Laterne ... Im dunklen Monat November hält das Martinsfest einen Lichtpunkt für uns bereit. Vor allem Kinder freuen sich weit im Voraus auf den Martinstag, um mit ihren leuchtenden Laternen durch den Ort zu ziehen. Die Hintergründe zur Geschichte des festes und den traditionellen Bräuchensind in dieser Broschüre festgehalten. Mit einer Anleitung für eine selbstgebastelte Laterne, drei leckeren Rezepten und vielen Liedern, Gedichten und Reimen ist sie ein idealer Begleiter für jedermann.

Vampire

Vampire

Ludwig Bechstein

Die meist sehr attraktiven und doch unheimlichen Geschöpfe der Nacht spielten insbesondere auf der Basis von Bram Stokers Roman "Dracula" schon in unzähligen Spielfilmen die Hauptrolle und wurden dabei oft neu erfunden. In der Filmreihe Underworld existieren sogar Hybride zwischen Werwölfen und Vampiren. Doch auch der Autor Stoker griff bei der Entwicklung seiner Romanfigur auf althergebrachte Volkskunde zurück. Die Überlieferungen stammen dabei aus den osteuropäischen Gebieten, wie Ludwig Bechstein in seiner Sagensammlung „Deutsches Sagenbuch“ (1853) zu berichten weiß.

Carolin Eberhardt

Was der Werwolf Mensch und Tier bei vollem Bewusstsein antut, dass vollbringt der Vampir bei den Schlafenden. Während Werwölfe noch unter den Lebenden weilen, so werden Vampire als Untote bzw. „Abgeschiedene(r)“ bezeichnet. Der Fürst der Finsternis entsteigt in der Nacht seinem Grab und saugt den Menschen das Blut aus den Herzen. Doch verbindet die beiden Unwesen neben der blutsaugenden Angewohnheit noch eine Gemeinsamkeit. Denn stirbt ein Werwolf und wird dieser begraben, so verwandelt er sich infolge dessen in einen Vampir. Erst dann verspürt ein so wiedergeborener Werwolf als Vampir einen nicht zu stillenden Blutdurst. Dann kehrt er des Nachts aus seinem Grabe wieder unter die Lebenden zurück. Vampire können aber auch aus anderen Toten hervorgehen, wenn es dem Begrabenen gelingt, einen Zipfel des Grabkleides, das Ende eines Schleiers oder Bandes mit dem Mund zu erreichen. Kaut der Tote darauf herum, so erlangt er die Fähigkeit, als Untoter wieder auf die Erde zu gelangen und den Lebenden das Blut auszusaugen. Bevorzugt werden dann die nächsten Verwandten des Toten angefallen und es kam nicht selten vor, dass ganze Familien und Dörfer durch die nächtlichen Besuche des Unwesens ausgestorben sind.

In einem kleinen küstennahen Dorf in der Nähe zu Danzig ereignete es sich einst, dass ein allgemeines Sterben umging, welches insbesondere Jungfrauen in der Blüte ihres Lebens betraf. Bei jeder der Verstorbenen war am Herzen ein kleines Wundmal nach ihrem Tode auszumachen. Durch diese Tatsachen bestärkt, waren sich die Dorfältesten letztlich darüber einig, dass es sich bei der Ursache des Sterbens um die Machenschaften eines Vampirs handeln musste. Weiterhin gingen sie nun davon aus, dass der Untote wohl auf ihrem Kirchhof begraben sein musste, weswegen sie nun viele Gräber und Särge öffnen ließen. Es fand sich alsbald ein Leichnam, welcher keine Verwesung aufwies, ebenso waren Haare und Nägel gewachsen und an seinen Lippen zeigte sich die Spur frischen Blutes. Die Einwohner griffen nun auf ein altbekanntes, bis nach Serbien hinein angewandtes Mittel zurück. Das Haupt des Toten wurde mit Hilfe eines Grabscheites vom Körper abgetrennt, durch das Herz ein Pfahl aus Dornholz geschlagen und der Leichnam im Anschluss verbrannt. Mit dem Untergang des Untoten endete auch das zahlreiche Sterben in der Gemeinde.

nacherzählt von Carolin Eberhardt

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Textquelle:

Bechstein, Ludwig: Deutsches Sagenbuch, Leipzig: Verlag von Georg Wigand, 1853.


Bildquelle:

Vorschaubild: Philip Burne-Jones, The Vampire, 1897 via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Graves in the Primeval Forest of Siberia, Urheber: Raymond L. Newcomb, 1882 via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

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