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London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

In einem Polenstädtchen

In einem Polenstädtchen

Der Verfasser des Volksliedes ist unbekannt, vermutet wird eine traditionelle Überlieferung. Erstmalig erschien „In einem Polenstädtchen“ im „Liederbuch des jungdeutschen Ordens“ (1921). Doch geht das einst bei Soldaten sehr beliebte Lied auf ein älteres Volkslied aus dem 19. Jahrhundert zurück. „Im Dörfchen wo ich leb“, auch unter „Ich küsse nicht“ bekannt geworden, erschien bereits 1846 in „Deutscher Liederkranz“.

Neben den hier angeführten Strophen haben sich weitere Variationen überliefert. So heißt es in der „Weltkriegs-Liedersammlung“ von 1926 nicht „Polenstädtchen“, sondern „Schlesienstädtchen“. Unüblich war es im Krieg nicht, dass sich Soldaten mit den einheimischen Mädchen einließen, umgedreht im Übrigen genauso. Denn mit Krieg verbunden ist stets auch Armut, Leid und Hunger der Zivilbevölkerung. Die Soldaten hingegen konnten oft einige Güter anbieten, ob Nahrungsmittel, Alkohol oder Zigaretten, die das Überleben der Familien sicherten, ob durch den Verzehr oder durch den Handel mit den Waren.

Carolin Eberhardt

Melodie anhören:

  1. Strophe

In einem Polenstädtchen,

da lebte einst ein Mädchen,

das war so schön.

Sie war das allerschönste Kind,

das man in Polen find't.

„Aber nein, aber nein“, sprach sie,

„ich küsse nie“

 

  1. Strophe

Wir spielten einst noch Mühle

ich gewann in diesem Spiele

und sprach zu ihr:

Lös deines Spieles, Spieles Schuld

durch eines Kusses Huld.

„Aber nein, aber nein“, sprach sie,

„ich küsse nie“

 

  1. Strophe

Ich führte sie zum Tanze,

da fiel aus ihrem Kranze

ein Röslein rot.

Ich hob es auf von ihrem Fuß

und bat um einen Kuß.

„Aber nein, aber nein“, sprach sie,

„ich küsse nie“

 

  1. Strophe

Und als der Tanz zu Ende,

wir reichten uns die Hände

zum letzten Mal;

sie lag, sie lag in meinem Arm,

mir schlug das Herz so warm.

„Aber nein, aber nein“, sprach sie,

„ich küsse nie“

 

  1. Strophe

Doch in der Abschiedsstunde

da kam aus ihrem Munde

das eine Wort:

„So nimm, du Dussel, Dusseltier

den ersten Kuß von mir,

vergiss Maruschka nicht,

das Polenkind!“

Hier geht es zum Notendownload

 

*****

Vorschaubild: Kurpie-folklore-woman, 1902, Urheber: Samuel Orgelbrand via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Notensatz: Carolin Eberhardt.

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