Als der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gefragt wurde, welche Lektüre er mitnähme, wenn er auf eine einsame Insel verbannt würde, nannte er vorrangig auch die Lyrik von Goethe. Zu dessen herausragenden Gedichten aber gehören „Heideröslein“, „Mailied“, „Willkommen und Abschied“ sowie „Ein grauer trüber Morgen“. Sie und sechs weitere entstanden als er Student in Straßburg war und sich in die Sesenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion verliebt hatte. Sie sind Zeugnisse einer Liebesgeschichte wie wir sie sonst nirgendwoher kennen.
In einer kleinen Broschüre hat Florian Russi die zehn Sesenheimer Gedichte zusammengefasst und ihre Entstehung erläutert. Die Texte sind mit Bildern ergänzt und sie versuchen eine Antwort darauf zu geben, warum der große Theologe und Humanist Albert Schweitzer wohl nicht recht hatte, wenn er meinte, dass der „Simpel Goethe“ gut daran getan hätte, das Friederikchen zu heiraten.
Sesenheimer Liebeslyrik
Florian Russi
Während seines Studiums in Straßburg lernte Johann Wolfgang von Goethe die Sesenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und Goethe wurde durch Friederike zu wundervollen Gedichten angeregt.
Einige von ihnen (Heideröslein, Mailied, Willkommen und Abschied u. a.) zählen zu seinen besten und beliebtesten überhaupt. In diesem Heft sind sie vorgestellt und mit Bildern und Erläuterungen angereichert.
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Bildquellen:
Holzstich von Goethe und Friederike in Sesenheim im Besitz des Bertuch Verlag.
Porträt "Friederike Brion" im Text oben rechts: gemeinfrei, bearb. von Rita Dadder