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Symbolon
Europas Kinder auf Reisen

Florian Russi

Die Menschen und die Götter – vielleicht ist das ein Symbol für den ewigen Widerstreit, die Ambivalenz in der Welt. Zeus grämt schon lange die Ferne zwischen Göttlichkeit und Menschheit, das Auseinanderdriften der einstigen Harmonie. Deshalb schickt er zwei seiner Söhne von Kreta aus quer durch Europa, um eine Art Götter- und Menschentag an einem Ort des Friedens einzuberufen und so das Schicksal des Kontinents in ein glückliches zu wenden und die alte Einheit wiederherzustellen. Dafür braucht er die Hilfe all seiner Götterkollegen, die den verschiedenen Völkern Europas heilig sind … Ein nur ansatzweise antiker Plot – Verweise auf die unmittelbare Gegenwart sind unübersehbar.

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Laokoon

Laokoon

Florian Russi

Laokoon war ein Priester und Hellseher im alten Troja, das nach der „Ilias“, dem Heldenepos von Homer, zehn Jahre lang von den Griechen vergeblich belagert und dann durch eine List des griechischen Königs Odysseus erobert und zerstört wurde. Die List bestand darin, dass die Griechen ein großes hölzernes Pferd auf Rädern zimmerten und in dessen Inneren, angeführt von Odysseus, 30 Krieger versteckten. Dann täuschten die Griechen vor, die Belagerung aufzugeben und sich aufs offene Meer zurückzuziehen, Am Strand von Troja ließen sie das hölzerne Pferd und einen ihrer Soldaten zurück. Der erzählte den verblüfften Trojanern, dass die Griechen ihren Mut verloren und sich zerstritten hätten. Das hölzerne Pferd hätten sie als Opfer für die Götter zurückgelassen.

Die eitlen Trojaner glaubten dem Mann und entschieden sich, die hölzerne Statue in ihre Stadt zu ziehen und dort als Siegestrophäe aufzustellen. Um dies zu tun, mussten sie sogar Teile ihrer Stadtmauern abreißen, denn das Tor war zu eng, als dass das Pferd hindurch gepasst hätte. Dem stellte sich Laokoon entgegen. Er misstraute den Griechen und warnte die Trojaner mit dem bei Vergil zu findenden, berühmt gewordenen Spruch: „Quidquid it est, timeo danaos sique dona ferentes“ (Was immer es ist, ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen). Mehrmals stieß Laokoon mit einer Lanze gegen das Pferd, doch seine Schläge prallten an dem gediegenen Holz ab.

Nun schickte die Göttin Athene, die auf Seiten der Griechen stand, zwei Schlangen, die Laokoon und seine zwei Söhne umfassten und erwürgten. Das sahen die Trojaner als Beweis dafür an, dass Laokoons Misstrauen unbegründet war und so forschten sie nicht weiter nach. In der folgenden Nacht aber verließen die 30 Griechen heimlich das Pferdegerüst und öffneten Trojas Stadttor für die zurückgeeilten Griechen. Was folgte, war die Zerstörung und der Untergang Trojas.

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Vorschaubild:von 13smok auf pixabay (gemeinfrei)

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