Man kann Brechts Texte „am besten lesen, wenn man dabei gewisse körperliche Bewegungen vollführt, die dazu passen,
Bewegungen, welche
Höflichkeit oder
Zorn oder
Überredenwollen oder
Spotten oder
Memorieren oder
Überrumpeln oder
Warnen oder
Furchtbekommen oder
Furchteinflößen bedeuten.
Oft kommen innerhalb eines bestimmten Gestus (wie Trauer) noch viele andere Gesten vor (wie Allezuzeigenaufrufen, Sichzurückhalten, Ungerechtwerden und so weiter).
Der Dichter Kin erkannte die Sprache als ein Werkzeug des Handelns und wusste, dass einer auch dann mit anderen spricht, wenn er mit sich spricht." (GBA 18, S. 79)
Brechts Vorschläge erproben am Text von Shen Te
Ich will mit dem gehen, den ich liebe.
Ich will nicht ausrechnen, was es kostet.
Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist.
Ich will nicht wissen, ob er mich liebt.
Ich will mit ihm gehen, den ich liebe.
(Shen Te in „Der gute Mensch von Sezuan", (Kennst du Bertolt Brecht?, S. 68))