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Sommerschnee

Berndt Seite

Hardcover, 124 S., 2020 erscheint demnächst; Bereits vorbestellbar

ISBN: 978-3-86397-134-2
Preis: 15,00 €

Sommerschnee – das sind die luftig-bauschigen Samenfasern der Pappelfrüchte, die sich im Sommer öffnen und die Welt mit ihrem weißen Flaum überziehen: Schnee in der wärmsten Jahreszeit. Mal melancholisch, mal mandelbitter, aber stets in größter Genauigkeit geht Berndt Seite auch in seinem neuen Lyrikband den Erscheinungsformen der Natur nach und lotet in ihnen die Bedingungen des Lebens aus.

Die Lindenwirtin

Die Lindenwirtin

Rudolf Baumbach

Text (1876): Rudolf Baumbach
Melodie (1878): Franz Abt

Die „Lindenwirtin" ist einer der bekanntesten Liedtexte des 1840 in Kranichfeld (Thüringen) geborenen Dichters Rudolf Baumbach. Baumbach hatte in Leipzig, Würzburg und Heidelberg studiert. Wer das Vorbild für seine Lindenwirtin war, hat er nicht mitgeteilt. Bald nachdem der Text vertont war, fiel er der Bad Godesberger Wirtstochter Aennchen Schumacher (1860 - 1935) in die Hände. Sie sammelte Kommers- und Studentenlieder und spielte sie abends am Klavier ihren Gästen vor.

Bad Godesberg, heute ein Stadtteil von Bonn, war damals noch eine selbständige Gemeinde. Die Gaststätte der Familie Schumacher hieß „Gasthof zum Godesberg" und lag vor dem Ortseingang, unterhalb der Godesburg. Von der Bonner Universität führte ein beliebter Wanderweg direkt zu diesem Lokal. Die Besucher, an vielen Abenden mehr als 500 an der Zahl, waren Studenten aller Couleurs und deren Dozenten. Zwei dieser Dozenten, Professor Tache und Dr. Dafert, erweiterten die sechs Strophen des Baumbach-Liedes um eine siebte, in der Aennchen Schumacher zur Lindenwirtin erklärt wird:

Wißt ihr, wer die Wirtin war.
Schwarz das Auge, schwarz das Haar?
Ännchen war´s, die Feine.
Wißt ihr, wo die Linde stand,
Jedem Burschen wohlbekannt?
|: Zu Godesberg am Rheine. :|

Aennchen, die das ursprünglich nicht wollte, fügte sich und nannte ihre Gaststätte im Jahr 1891 in „Zur Lindenwirtin" um. Das Lied und die Wirtin gelangten bald zur Berühmtheit. Das inzwischen restaurierte Gasthaus „Zur Lindenwirtin Aennchen" in Bad Godesberg wird von vielen, auch ausländischen, Gästen aufgesucht.

Dichterich ambitionierte Studierende ergänzten den Text der „Lindenwirtin" um sog. Fakultätsstrophen, in denen es beispielsweise heißt:

Ein Student der Bergbaukunde
Kam auf seiner Wanderrunde
Unter die blühende Linde.
Kaum saß er der Wirtin auf dem Schoß
Gingen die Schlagenden Wetter los.
|: Unter der blühenden Linde :|

Florian Russi

 

 

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Vorschaubild von Rita Dadder unter Verwendung eines Fotos vom Gasthof „Zur Lindenwirtin Aennchen" in Bonn-Bad Godesberg, Fotograf: Sir James, Lizenz: CC BY-SA 2.0

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