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Christoph Werner

Schloss am Strom
Roman


Schinkel kämpft in seinen Fieberträumen um die Vollendung seines Bildes "Schloss am Strom". Er durchlebt auf seinem Krankenbett noch einmal sein erfülltes und von krankmachendem Pflichtgefühl gezeichnetes Leben und die Tragik des Architekten und Künstlers, der sich zum Diener des Königs machen ließ

All mein Gedanken

All mein Gedanken

Von verliebter Träumerei, Sehnsucht und Leidenschaft berichtet das Liebeslied aus dem 15. Jahrhundert. Komponist und Dichter sind leider unbekannt. Die ersten datierten Aufzeichnungen des Stückes finden sich im Lochamer Liederbuch. Weitere Publikationen folgten in Zupfgeigenhansl (1908) sowie Alte und Neue Lieder (1910). Das Minnelied wurde im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und erstmalig 1867 veröffentlicht. Weitere Verbreitung erlangte das Werk im Rahmen der Jugendbewegung Anfang des 20.Jahrhunderts.

Das spätmittelalterliche Lied fand seine Überlieferung seit 1460 lediglich durch eine einzige zeitgenössische Quelle in handschriftlicher Manier: Das Lochamer Liederbuch. 350 Jahre lang unentdeckt wurde es durch den Nürnberger Universalgelehrten Christoph Gottlieb von Murr 1811 antiquarisch erworben und der Öffentlichkeit im Folgenden zugänglich gemacht.

Carolin Eberhardt

Melodie anhören:

1. Strophe

All mein Gedanken, die ich hab‘, die sind bei dir.

Du auserwählter einz’ger Trost, bleib stets bei mir.

Du, du, du sollst an mich gedenken.

Hätt‘ ich aller Wünsch Gewalt,

von dir wollt ich nicht wenken.


2. Strophe

Du auserwählter einz’ger Trost, gedenk daran!

Leib und Gut, das sollst du gar zu eigen han.

Dein, dein, dein will ich immer bleiben:

Du gibst Freud und hohen Mut

Und kannst mir Leid vertreiben.


3. Strophe

Dein allein und niemands mehr, das wiss‘ fürwahr,

tätst du desgleichen Treu an mir, so wär ich froh.

Du, du, du sollst vonmir nit setzen:

Du gibst Freud und hohen Mut

Und kannst mich Leids ergetzen.


4. Strophe

Die werte Rein, die ward sehr wein’n, do das geschah:

Du bist mein und ich bin dein, sie traurig sprach.

Wann, wann, wann ich soll von dir weichen:

Ich nie erkannt, noch nimmer mehr

Erkenn ich deines Gleichen!

*****

Vorschaubild: Rote Rose, 2018, Urheber: Nietjuh via pixabay CC0 Creative Commons sowie

Originalniederschrift aus dem Locheimer Liederbuch aus: Chrysander, Friedrich: Jahrbücher für musikalische Wissenschaft, 1867;

neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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