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André Barz
Kennst du E.T.A. Hoffmann?

"Erlaubst du, geneigter Leser, ein Wort? Hättest du nicht Lust auf einen Tee oder eine heiße Schokolade? Vielleicht magst du aber auch lieber einen Punsch, so wie ich?"

Dieses Buch, versehen mit allerlei Bildern und Zeichnungen, macht es leicht E.T.A. Hoffmann kennenzulernen. Das Beste daran ist, der "erste Fantasy-Dichter" erzählt ganz persönlich sein Leben, davon, wie er eigentlich Musiker werden wollte und dann doch Schriftsteller geworden ist, obwohl ihn das nie interessiert hat, und von seinen Erfahrungen mit der Liebe. Nebenbei gibt er einige seiner Märchen und Erzählungen zum besten.

Der Erlkönig

Der Erlkönig

Johann Wolfgang von Goethe

Die Ballade Der Erlkönig zählt zu den bekanntesten Werken Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832). Der Text galt bereits zu Lebzeiten des Autors als beliebt und wurde häufig durch verschiedene Komponisten vertont. So zum Beispiel durch Franz Schubert und Carl Loewe. Aber auch Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), der für seine zahlreichen Volkslieder, wie Bunt sind schon die Wälder oder Wenn ich ein Vöglein wär‘, bekannt ist, er untermalte den Text der Ballade 1794 mit einer melodramatischen Melodie. Spätere musikalische Interpretationen folgten bis in die Neuzeit hinein.

Carolin Eberhardt

Melodie anhören:



1. Strophe

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Vater mit seinem Kind;

er hat den Knaben wohl in dem Arm,

er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.


2. Strophe

„Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“

„Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?“

„Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.“


3. „Du liebes Kind, komm, geh mit mir!

Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir;

manch bunte Blumen sind an dem Strand.

Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“


4. Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,

was Erlenkönig mir leise verspricht?“

„Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;

in dürren Blättern säuselt der Wind.“


5. „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?

Meine Töchter sollen dich warten schön;

meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

und wiegen und tanzen und singen dich ein.“


6. „Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Erlkönigs Töchter am düstern Ort?“

„Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau:

es scheinen die alten Weiden so grau.“


7. „Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt,

und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt!“

„Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!

Erlkönig hat mir ein Leids getan!“


8. Dem Vater graust's; er reitet geschwind,

er hält in den Armen das ächzende Kind,

erreicht den Hof mit Müh und Not;

in seinen Armen das Kind war tot.


*****

Vorschaubild: Čeština: Ilustrace ke Goethově básni Erlkönig: 1849: Urheber: Moritz von Schwind via Wikimedia Commons gemeinfrei; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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