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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Suse, liebe Suse

Suse, liebe Suse

Das bekannte Kinderlied hat einen altdeutschen Ursprung. Bereits im 14. Jahrhundert war die Melodie als Wiegenlied bekannt. Erstmalig aufgezeichnet wurde der Text 1808 von Clemens Bretano, im selben Jahr erfolgte die erste Publikation in Des Knaben Wunderhorn. Der Urheber von Text und Melodie ist unbekannt. In den 1890er Jahren verwendete der Komponist Engelbert Humperdinck die erste und dritte Strophe für seine spätromantische Oper Hänsel und Gretel. Das auch als Eia Popeia verbreitete Lied existiert des Weiteren in brandenburgischer Mundart.

Carolin Eberhardt

1. Strophe

Suse, liebe Suse, was rasselt im Stroh?
Die Gänse gehen barfuß,
Und haben kein' Schuh!
Der Schuster hat's Leder,
Kein Leisten dazu,
Drum kann er den Gänslein
Auch machen kein Schuh.


2. Strophe

Suse, liebe Suse, schlag‘s Kikelchen tot,
Legt mir keine Eier,
Und frisst mir mein Brot,
Rupfen wir ihm dann
Die Federchen aus,
Machen dem Kindlein
Ein Bettlein daraus.


3. Strophe

Eia popeia, das ist eine Not,
Wer schenkt mir ein Heller,
Zu Zucker und Brot?
Verkauf ich mein Bettlein,
Und leg mich aufs Stroh,
Sticht mich keine Feder,
Und beißt mich kein Floh.



*****

Vorschaubild: Bauernhofmotiv: Mädchen mit Gans, 2017, Urheber: OpenClipart-Vectors via Pixabay; gemeinfrei.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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