„Nun Ade du mein lieb Heimatland" haben wir in der Volksschule gesungen, wenn wir im Bus auf Klassenfahrt waren und schon am selben Abend wieder nach Hause zurückkehren sollten. Viel gesungen wurde das Lied aber auch von Auswanderern, die Deutschland verließen, um irgendwo in der Welt ein neues Leben zu beginnen. Geschrieben hat es im Jahr 1848 der damals 19-jährige Westfale August Disselhoff (1829 - 1903).
Als Melodie hat er ein aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammendes westfälisches Soldatenlied zu Grunde gelegt. Anlass war für Disselhoff, dass er nach dem Abitur seine Heimatstadt Arnsberg im Sauerland verlassen musste, um in Halle ein Studium der Evangelischen Theologie zu beginnen. Der fremde Strand, von dem im Lied gesungen wird, war demnach der des Flusses Saale, an dem die Stadt Halle gelegen ist. Es heißt, der Autor habe den Text unter einem Baum vor der Ruine des Arnsberger Schlosses geschrieben. Das passt in den romantischen Rahmen, den das Lied bis heute für viele sangesfreudige Reisende und Wanderer umgibt.
Florian Russi
Nun ade, du mein lieb' Heimatland,
Lieb' Heimatland, ade!
Es geht jetzt fort zum fernen Strand,
Lieb' Heimatland, ade!
|: Und so sing ich denn mit frohem Mut,
Wie man singet wenn man wandern tut,
Lieb' Heimatland, ade! :|Wie du lachst mit deines Himmels Blau,
Lieb' Heimatland, ade!
Wie du grüßest mich mit Feld und Au,
Lieb' Heimatland, ade!
|: Gott weiß, zu dir steht stets mein Sinn,
Doch jetzt zieht mich's zur Ferne hin,
Lieb' Heimatland, ade;! :|Begleitest mich, du lieber Fluss,
Lieb Heimatland, ade!
Bist traurig, daß ich wandern muss,
Lieb' Heimatland, ade!
|: Vom moos'gen Stein am wald'gen Tal,
Da grüß ich dich zum letzten Mal,
Lieb' Heimatland, ade! :|