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Berndt Seite

Der Traum des Mauerseglers

Berndt Seites Gedichte schätzen die Kraft des Moments. Sie tauchen in ihn ein, entdecken Höhen und Abgründe und legen dabei Vers für Vers frei, wie wir durch das Leben gehen, wer wir sein wollen und wer wir – manchmal wider Willen – dabei werden.

Es sind Gedichte, die träumen, schimpfen und scherzen, sie führen uns von leisen Beobachtungen hin zu den ersten Fragen, die damit ringen, womöglich zu den letzten zu gehören.

Im schönsten Wiesengrunde

Im schönsten Wiesengrunde

Wilhelm Ganzhorn

Musikalische Grüße an das stille Tal

Wilhelm Ganzhorn schrieb das Gedicht 1851 zur Melodie des Volksliedes „Drei Lilien". Er verfasste es in 13 Strophen und nannte es zunächst „Das stille Tal". Vollständig veröffentlicht wurde es erstmals 1876 unter dem Titel „Im schönsten Wiesengrunde". Heute werden gewöhnlich nur die erste und die beiden letzen Strophen des Gesamttextes gesungen.

Rita Dadder

Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus,
da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.
Dich, mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.

Müsst aus dem Tal ich scheiden, wo alles Lust und Klang;
das wär mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
Dich, mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Das wär mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.

Sterb ich - in Tales Grunde will ich begraben sein;
singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein:
Dir, o stilles Tal, Gruß zum letzten Mal!
Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein.

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Vorschaubild: Rita Dadder

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