Erstmalig wurde das Gedicht des deutschen Dichters und Romanisten Johann Georg Keil 1834 in „Lyra und Harfe: Liederproben von J.G. Keil“ veröffentlicht. Seit dieser ersten Publikation wurde sein Werk von verschiedenen Komponisten vertont, unter anderem von Ludwig Erk. Die vorliegende Komposition stammt von dem deutschen Komponisten Moritz Hauptmann, welcher auch als Geiger und Musiktheoretiker aktiv war. Hauptmanns Variante scheint die älteste überlieferte Melodie zu sein. Fröhlich, beschwingt, bewegt und munter werden die von Keil geschaffenen Frühlingsimpressionen durch Hauptmanns Vertonung untermalt.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Wenn der Frühling kommt, von den Bergen schaut
wenn der Schnee im Tal und von den Hügeln taut,
wenn die Bächlein quellen und die Knospen schwellen,
wird die Sehnsucht mir im Herzen laut.
2. Strophe
Wenn der Kirschenbaum die duftgen Blüten schneit,
wenn die Störche kommen und der Kuckuck schreit,
wenn die Tauben girren und die Bienen schwirren,
dann beginnt der Liebe gold'ne Zeit.
3. Strophe
Wenn die Wiesen schmückt bunte Blumenzier
und die Lerche ruft aus Busch und Waldrevier,
wenn die Finken schlagen und zu Neste tragen,
such auch ich ein trautes Liebchen mir.
4. Strophe
Wenn ich sinnend dann durch Wald und Felder geh
und, ich weiß nicht wie, vor ihrer Türe steh,
ihr ins Auge blicke, an mein Herz sie drücke,
dann wird mir so wohl und wunderweh.
5. Strophe
Möchte freudejauchzend auf zum Himmel schrei'n,
möchte weinen auch im stillen Kämmerlein,
möchte kämpfen, siegen, mit den Wolken fliegen,
möchte stets in ihrem Herzen sein.
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Vorschaubild und Notensatz: Carolin Eberhardt.