Das lebenslustige und bewegte Kinderlied begrüßt den lang ersehnten Frühling. Mit Freude und in malerischer Art und Weise umschreibt der Schriftsteller August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) in seinem Gedicht die Vorzüge des Frühlings und verleiht diesem menschliche Charakterzüge. Untermalt wird Hoffmanns Werk durch die von Friedrich Reichardt (1752-1814) komponierte Melodie, die durch ihre Einfachheit und den unbeschwerten Stil einprägsam ist. Selbige Weise wurde unter anderem für weitere Lieder verwendet, wie zum Beispiel Es steht ein Baum im Odenwald. Ursprünglich unterlegte die Komposition Reichardts das Gedicht Nicht lobenswürdig ist der Mann (Kinderlieder, Hamburg, 1781).
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Der Frühling hat sich eingestellt,
wohlan, wer will ihn seh'n?
Der muss mit mir ins freie Feld,
ins grüne Feld nun geh'n.
2. Strophe
Er hielt im Walde sich versteckt,
dass niemand ihn mehr sah;
ein Vöglein hat ihn aufgeweckt,
jetzt ist er wieder da.
3.Strophe
Jetzt ist der Frühling wieder da,
ihm folgt, wohin er zieht,
nur lauter Freude fern und nah
und lauter Spiel und Lied.
4. Strophe
Und allen hat er, Groß und Klein,
was Schönes mitgebracht,
und sollt's auch nur ein Sträußchen sein,
er hat an uns gedacht.
5.Strophe
Drum frisch hinaus ins freie Feld,
ins grüne Feld hinaus!
Der Frühling hat sich eingestellt;
wer bliebe da zu Haus?
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Vorschaubild: Frühlingswiese: Sumpfdotterblume, Wiesenschaumkraut, im Hintergrund Schlehdorn, 2006, Urheber: Guido Gerding via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.
Noten gesetzt durch Carolin Eberhardt