Der bekannte deutsche Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben ist uns heute besonders durch seine bekannten Kinderlieder und –reime ein Begriff. Unter anderem schrieb er den Text zu den bekannten Liedern „Wer hat die schönsten Schäfchen“, „Summ, summ, summ“, „Ein Männlein steht im Walde", „Der Kuckuck und der Esel“ sowie „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, welche sich bereits zu Hoffmanns Lebzeiten großer Popularität erfreuten. Auch das Volksliedgut hat er maßgeblich bereichert, so zum Beispiel durch Lieder wie „Abschied der Zugvögel“ oder „Und in dem Schneegebirge“.
Das vorliegende Lied erlangte nicht den Bekanntheitsgrad der zuvor genannten, hat aber dennoch einen sehr eingängigen volksliedtypischen Text. Es besteht aus drei Strophen, von denen jede auf den Refrain „Dann ist der Frühling da, Freud und Leben fern und nah!“ endet. Die Melodie von Erk ist sehr kunstliedhaft gestaltet, das heißt, sie ist zwar einprägsam, aber zugleich anspruchsvoller gesetzt als typische Volkslieder. Erks Komposition zum vorliegenden Text Hoffmanns erschien erstmalig 1874 in der Publikation „Alte und neue Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben“.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Wenn die Lerch' empor sich schwingt,
Durch die blauen Lüfte singt,
Und der Kibitz um sein Nest
Kreisend sich vernehmen lässt,
Und das Ackermännchen schnell
Hüpft umher am Wiesenquell -
Dann, dann ist der Frühling da,
Freud' und Leben fern und nah.
2. Strophe
Wenn das Veilchen freundlich blickt,
Seinen Morgengruß uns nickt,
Wenn der Himmelsschlüssel sprießt,
Seinen goldnen Kelch ergießt,
Und Schneeglöckchen bim bam bom
Läuten: Frühling, komm, komm, komm!
3. Strophe
Wenn das Auge Alles sieht
Und das Ohr hört jedes Lied;
Wenn das Herz von Lust bewegt
Frei sich fühlt und voller schlägt,
Und vergisst mit einem Mal
All des Winters Leid und Qual -
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Vorschaubild: illustrations/stiefmütterchen-blumen-violett-9563393/, Urheber: Marianna auf Pixabay.
Notensatz: Carolin Eberhardt.