Das Lied „Freiheit, die ich meine" wurde von Max von Schenkendorf im 1815 als Gedicht veröffentlicht und bereits drei Jahre später erstmalig im Jahr 1818 von Bernhard Klein (1793-1832) vertont. Auch einige andere Musiker komponierten die Melodie zu „Freiheit, die ich meine", jedoch ist die Vertonung von Karl August Groos (1789-1861) am bekanntesten und wird am häufigsten gesungen. Damals wie auch heute wird dieses Lied sehr oft vertont, man findet es in Bereichen des Schlagers und in der Werbung. Vielfältige Interpretationen und Assoziationen lassen sich mit dem Lied zur Freiheit verbinden.
Andreas Werner
1. Freiheit, die ich meine,
die mein Herz erfüllt,
komm mit deinem Scheine,
süßes Engelsbild!
Magst du nie dich zeigen
der bedrängten Welt?
|: führest deinen Reigen
nur am Sternenzelt? :|
2. Auch bei grünen Bäumen
in dem lust´gen Wald,
unter Blütenträumen
ist dein Aufenthalt.
Ach! das ist ein Leben,
wenn es weht und klingt,
|: wenn ein stilles Weben
wonnig uns durchdringt. :|
3. Wenn die Blätter rauschen
süßenFreudengruß,
wenn wir Blicke tauschen,
Liebeswort und Kuss.
Aber immer wieder
nimmt das Herz den Lauf,
|: auf der Himmelsleiter
steigt die Sehnsucht auf. :|
4. Aus den stillen Kreisen
kommt mein Hirtenkind,
will der Welt beweisen,
was es denkt und minnt.
Blüht ihm doch ein Garten,
reift ihm doch ein Feld
|: auch in jeder harten
steinerbauten Welt. :|Freiheit, die ich meine(2)
5. Wo sich Gottes Flamme
in ein Herz gesenkt,
das am alten Stamme
treu und liebend hängt;
wo sich Männer finden,
die für Ehr' und Recht
|: mutig sich verbinden,
weilt ein frei Geschlecht. :|
6. Hinter dunklen Wällen,
hinter eh´rnem Tor
kann das Herz noch schwellen
zu dem Licht empor.
Für die Kirchenhallen,
für der Väter Gruft,
|: für die Liebsten fallen,
wenn die Freiheit ruft. :|
7. Das ist rechtes Glühen
frisch und rosenrot:
Heldenwangen blühen
schöner auf im Tod.
Wolltest du uns lenken
Gottes Lieb' und Lust,
|: wolltest gern dich senken
in die deutsche Brust! :|
8. Freiheit, die ich meine,
die mein Herz erfüllt,
komm mit deinem Scheine
süßes Engelsbild!
Freiheit, holdes Wesen,
gläubig, kühn und zart,
|: hast ja lang erlesen
dir die deutsche Art. :|
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Noten gesetzt von Oliver Räumelt, freischaffender Musiker aus Weimar
Titelbild: Gemälde Die Freiheit von 1891, bearbeitet von Andreas Werner, gemeinfrei