Das fröhliche Abendlied aus dem frühen 19.Jahrhundert kann nach aktuellen musikwissenschaftlichen Stand nicht konkret einem Dichter zugewiesen werden. Verschiedene Textquellen verweisen auf unterschiedliche Autoren. So wird zum Beispiel im Allgemeinen Deutschen Kommersbuch von 1858 Karl Jung (1816) genannt, andere Quellen nennen hingegen als Urheber Karl Buchner (1800-1872) bzw. Karl Götting (1793-1869). Bei der Melodie besteht die Vermutung einer Anlehnung an das Stück Mit dem Pfeil dem Bogen bzw. wird als Komponist Bernhard Anselm Weber genannt.
Carolin Eberhardt
1.Strophe
Blaue Nebel steigen
von der Erde auf
Tag, du willst dich neigen
Nacht, du brichst herauf.
2.Strophe
Helle Sternlein funkeln
schon in Herrlichkeit
über Erdendunkeln
strahlt die Ewigkeit.
3.Strophe
Abendlüfte wehen
durch den grünen Wald
und wie Riesen stehen
Eichen schon so alt.
4.Strophe
O ihr alten Eichen
aus der Riesenzeit
ihr, die stolzen Zeugen
der Vergangenheit.
5.Strophe
Wachst nur ihr entgegen
ihr, der bessern Zeit
sollt die Häupter regen
noch in freier Zeit.
6.Strophe
Vaterland, du Wonne
dich drückt jetzt die Nacht
bald kommt dir der Sonne
junge frische Macht.
7.Strophe
Dann erblüht ein Morgen
blutig, güldenrot
Tod dann schweren Sorgen
und ein Sieg in Gott.
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Vorschaubild: Wald im Nebel, 2016, Urheber: LUM3N via pixabay CCO; Abendlied vom Jahre 1813 in: Schauenburgs allgemeines Kommersbuch: Silcher, Friedrich; Erk, Friedrich (Hrsg.), 1888, S.9; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.
Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.