Der deutsche Dichter Gustav Falke führt uns in vorliegendem Gedicht die Sichtweise der Kinder vor Augen. Wo doch die Erwachsenen die Gefahren des starken Schneegestöbers sehen und die Natur, wie sie erfroren und matt da liegt, so sind die unbefangenen Kinder in voller Vorfreude auf die winterlichen Aktivitäten. Der Schnee hat schon seit jeher eine ganz besondere Faszination auf die Kleinen ausgeübt.
Carolin Eberhardt.
Der erste Schnee, weich und dicht,
Die ersten wirbelnden Flocken.
Die Kinder drängen ihr Gesicht
Ans Fenster und frohlocken.
Da wird nun das letzte bisschen Grün
Leise, leise begraben.
Aber die jungen Wangen glühn,
Sie wollen den Winter haben.
Schlittenfahrt und Schellenklang
Und Schneebälle um die Ohren!
-Kinderglück, wo bist du? Lang,
Lang verschneit und erfroren.
Fallen die Flocken weich und dicht,
Stehen wir wohl erschrocken,
Aber die Kleinen begreifen‘s nicht,
Glänzen vor Glück und frohlocken.
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Bildquellen:
Vorschaubild: Mäuse rodeln, 2020, Urheber: sharkdark via Pixabay CCO.
Schneeballschlacht (Wandfresco, Detail), um 1400, Urheber: Meister Venceslao via Wikimedia Commons Gemeinfrei.
Blaue Schneeflocken, 2014,Urheber: Clker-Free-Vector-Images via Pixabay CCO.